Kaarst Grüne fordern Sitz für Schüler im Ausschuss

Kaarst · Die Schülervertretungen der weiterführenden Schulen in Kaarst sollen jeweils eine beratende Stimme im Schulausschuss bekommen.

 Projekte, Umbauten, etc.: Wenn die Politik Entscheidungen trifft, die sich auf den Schulalltag auswirken, könnten sich die Schüler einbringen

Projekte, Umbauten, etc.: Wenn die Politik Entscheidungen trifft, die sich auf den Schulalltag auswirken, könnten sich die Schüler einbringen

Foto: lber/Bünt/A.A.

Die Grünen wollen den weiterführenden Schulen in Kaarst in Zukunft die Möglichkeit einräumen, sich an politischen Entscheidungen unmittelbar zu beteiligen. Dafür sollen die Schülervertretungen einen gemeinsamen Sitz mit einer — beratenden — Stimme im Schulausschuss bekommen, quasi als sachkundige Bürger. Wenn die Politik also Entscheidungen trifft, die direkten Einfluss auf den Schulalltag haben, wenn es zum Beispiel um den Ausbau der Cafeteria geht, um die Sanierung der Schultoiletten oder die Schulentwicklungsplanung — dann hätten die Schulen einen direkten Draht zum Gremium. Anregungen und Kritik, so die Idee, könnten unmittelbar geäußert und gegebenenfalls auch berücksichtigt werden. Einen entsprechenden Antrag haben die Grünen für die nächste Sitzung des Schulausschusses am 25. Juni gestellt.

 Projekte, Umbauten, etc.: Wenn die Politik Entscheidungen trifft, die sich auf den Schulalltag auswirken, könnten sich die Schüler einbringen

Projekte, Umbauten, etc.: Wenn die Politik Entscheidungen trifft, die sich auf den Schulalltag auswirken, könnten sich die Schüler einbringen

Foto: lber/Bünt/A.A.

Durch die direkte Beteiligung der Schülervertretungen werde die Arbeit im Schulausschuss einerseits für die Schüler transparenter, sagt Grünen-Fraktionschef Christian Gaumitz. Auf der anderen Seite könne so eine höhere Akzeptanz und Legitimation des Ausschusses erreicht werden. Am Ende profitierten beide Seiten.

Abgesehen davon versprechen sich die Grünen einen weiteren Effekt: "Wenn die Jugendlichen selber an politischen Entscheidungsprozessen teilnehmen dürfen und einen direkten Einfluss auf die zuständigen Gremien haben, wird dies möglicherweise eine Steigerung des Interesses an Politik bewirken", sagt Gaumitz. Rein rechtlich hat der Jurist keine Bedenken. Da die Schülervertretungen nur beratend agieren könnten, sei die demokratische Legitimation des Schulausschusses nach der Gemeinde Ordnung (GO) in keiner Weise gefährdet, sagt er. "Alle Schülervertretungen der weiterführenden Kaarster Schulen müssten sich dabei auf einen Vertreter und einen Stellvertreter einigen, den sie gemeinsam benennen. Das Verfahren könnte die Verwaltung zusammen mit den Schülervertretern festlegen."

Als positives Beispiel führen die Grünen die Stadt Grevenbroich an. Dort gibt es seit einigen Jahren einen Jugendrat, der die Jugendlichen im Jugendhilfeausschuss vertritt. Die sechs Mitglieder des Rates werden alle zwei Jahre in allen weiterführenden Schulen der Kommune gewählt. Die Sprecher, von denen es zurzeit zwei gibt, sitzen in beratender Funktion im Jugendhilfeausschuss. "Ein solches Modell wäre analog im Kaarster Schulausschuss, speziell auf die Interessen der Schüler bezogen, denkbar", so Gaumitz.

Grundsätzlich sieht das auch Daniel Schröder, Schülersprecher am Kaarster Albert-Einstein-Gymnasium, so. "Vom Prinzip her ergibt das Sinn", sagt er. "Vorausgesetzt, die Schülerstimme wird im Ausschuss dann auch wirklich ernst genommen."

(NGZ/ac)
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