Kaarst Grüne: "Eagles zurück ins Sportforum!"

Kaarst · Wegen der Schäden in der neuen Stadtparkhalle sollen die Skaterhockeyspieler künftig in Büttgen trainieren.

 Im Sportforum wurde seinerzeit eine den Anforderungen des materialintensiven Skaterhockeys entsprechende Bande angeschafft. Während der Bauzeit der Stadtparkhalle haben die Crash Eagles in Büttgen trainiert und gespielt.

Im Sportforum wurde seinerzeit eine den Anforderungen des materialintensiven Skaterhockeys entsprechende Bande angeschafft. Während der Bauzeit der Stadtparkhalle haben die Crash Eagles in Büttgen trainiert und gespielt.

Foto: lber

Ist die vor knapp einem halben Jahr eröffnete Stadtparkhalle doch nicht die optimale Spielstätte für die Crash Eagles Kaarst? Die Grünen würden diese Frage wohl mit "Ja" beantworten — mit Ausrufezeichen. Nach den Diskussionen der vergangenen Monate um immer neue Schäden an Boden und Wänden der eigentlich für Schul- und Skaterhockeysport konzipierten Halle schlägt die Fraktion deshalb vor, den Spiel- und Trainingsbetrieb der Crash Eagles ab dem 1. Januar komplett ins "robustere" Sportforum Büttgen zu verlagern. Ein entsprechender Antrag wurde für die Sitzung des Stadtrates im Dezember eingebracht.

Fakt ist: Der elastische Linoleumboden der neuen Stadtparkhalle, der insbesondere für den Schulsport gewählt wurde, weist bereits nach wenigen Monaten deutlich sichtbare Gebrauchsspuren auf. Laut eines Gutachters, der die Halle unlängst im Auftrag der Stadt in Augenschein nahm, resultieren abgeplatzte Spielfeldmarkierungen, Kratzspuren und Flecken vor allem aus intensiver Nutzung, insbesondere den typischen Beschleunigungs- und Abbremsmanövern des Skaterhockeysports.

Auch die "unsachgemäße Verwendung von scharfkantigen Gegenständen" wie Toren und Banden ist belegt und eingestanden. Unter welchen Umständen diverse Einschlagspuren mit Durchbrüchen in den Hallentüren und hinter den Toren im ebenfalls für den Schulsport notwendigen Prallschutz entstanden, bleibt unklar. Die Stadt hat jedenfalls entsprechende Schadensersatzansprüche gegenüber den Crash Eagles geltend gemacht.

Die Anforderungen eines derart materialintensiven Sports seien mit jenen des Schulsports offenbar nicht verträglich übereinzubringen, sagt Grünen-Fraktionschef Christian Gaumitz. "Genau auf diese Problematik haben wir als Grüne mehrere Jahre lang hingewiesen und deshalb den Vorschlag eines einfachen Anbaus an die jetzige Halle mit Betonboden als Veranstaltungshalle und Spielstätte für den Skatersport unterbreitet." Der Vorschlag wurde nicht aufgegriffen, aus Kostengründen, unter anderem.

Rund 4,6 Millionen Euro hat der Hallenneubau im sogenannten Passivhausstandard de facto gekostet — etwa eine halbe Million Euro mehr als ursprünglich geplant. Knapp 2,2 Millionen Euro wurden über Fördermittel aus dem Konjunkturpaket II abgedeckt, 2,4 Millionen Euro hat die Stadt aus eigener Tasche bezahlt.

Matthias Molzberger, sportpolitischer Sprecher der Grünen, sagt: "Im Sportforum wurde seinerzeit extra eine den Anforderungen entsprechende Bande für die Crash Eagles angeschafft, der Spielbetrieb wäre dort ohne vergleichbare Materialbelastungen realisierbar." Anstatt den Hallenboden wie in der neuen Stadtparkhalle bereits nach sieben — statt regulär nach 15 Jahren — austauschen zu müssen, könne der Boden im Sportforum entweder weiter genutzt oder durch eine einfache und robuste Betonschicht ersetzt werden. Das Sportforum Büttgen biete den Skaterhockeyspielern in jeglicher Hinsicht eine gleichwertige Spielstätte — nicht nur zeitlich, sondern auch bezüglich des Fassungsvermögens für Zuschauer.

(NGZ/rl)
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