Kaarst Grüne diskutieren über Kultur

Kaarst · Gibt es neue Sparmaßnahmen in Neuss, bleibt auch das lokale Kulturangebot davon nicht verschont. Das nahmen die Grünen in Kaarst zum Anlass, über die Förderung kultureller Projekte zu diskutieren und Ideen zu sammeln.

 Gesprächsrunde (v.l.): Oliver Keymis, Marianne Michael-Fränzel, Claude Köppe und Christian Gaumitz.

Gesprächsrunde (v.l.): Oliver Keymis, Marianne Michael-Fränzel, Claude Köppe und Christian Gaumitz.

Foto: Lbers

Die aktuellste Studie aus dem Jahr 2011 belegt, dass die Deutschen insgesamt rund zehn Milliarden Euro jährlich für Kultur ausgeben — nicht zuletzt wurde das Ruhrgebiet vor zwei Jahren als europäische Kulturhauptstadt präsentiert: "Wir sind umzingelt von einer Kulturlandschaft, wie sie besser kaum sein könnte", sagt Oliver Keymis, Vizepräsident des Landtages NRW und Kulturpolitischer Sprecher der Grünen, die in Kaarst jetzt über Konzepte zur Förderung der lokalen Kultur diskutierten. Und das nicht ohne Grund: Denn die Nachbarstadt Neuss plant demnächst weitere Einsparungen in den Kulturbereichen.

Die geplanten Kürzungen nahmen die Grünen zum Anlass, um mit kulturschaffenden Kaarstern ins Gespräch zu kommen und darüber zu diskutieren, wie die Zukunft des kulturellen Angebots der Stadt gesichert werden kann. Grünen-Fraktionschef Christian Gaumitz möchte die Bürger mitreden lassen. Und er will wissen, welche Art von Kultur Kaarst braucht. Oliver Keymis erklärte, dass es bei kulturellen Fragen grundsätzlich um das Erreichen eines überparteilichen Ziels gehe, weshalb die Kultur in der Regel auch kein politisches Streitthema sei. Und dennoch: Entscheiden sich die Stadträte für Sparmaßnahmen, bleibt auch die lokale Kultur davon nicht verschont.

Um das Kulturangebot in Kaarst zu fördern, müsse eine Bandbreite an Kulturangeboten für alle Altersklassen geschaffen werden, sagte Keymis. Die politisch interessierten Kaarster, die an der Veranstaltung teilnahmen, waren sich einig, dass die Lokalpolitik es sich zur Aufgabe machen muss, schon Schülern mehr Möglichkeiten zu bieten, kulturelle Vielfältigkeit zu entdecken. "Jugendliche müssen an das Angebot herangeführt werden", sagt Claude Koeppe. Sie ist der Meinung, dass die Kultur für die, wie sie sagt, "immer älter werdende Stadt" nicht genügend Anreize für junge Leute bietet.

"Die Schulen und Kulturzentren müssen sich zur Aufgabe machen, junge Erwachsene für kulturelle Projekte zu begeistern", sagt Marianne Michael-Fränzel, die die Diskussion genauso interessiert verfolgte wie die 15-jährige Marie Zander von der "Grünen Jugend". Auch sie wünscht sich für Schüler ein besseres Kulturangebot in Kaarst.

Am Ende der Diskussion fasste Markus Albiez vom Förderverein "Kunst am Nordkanal" zusammen, dass die Generationen in Kaarst zusammengeführt werden müssen und Altersgruppen nicht mehr so stark getrennt werden dürfen. Nur so könne das kulturelle Angebot in Kaarst dauerhaft bestehen, sagt Albiez, der in der kulturellen Entwicklung der Stadt Kaarst ein großes Potenzial sieht.

(NGZ/ac)
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