Kaarst Gestaffelte Gebühren

Kaarst · Kaarst Ab dem 1. Januar 2007 müssen Nutzer städtischer Sporthallen und Sportplätze Gebühren zahlen. So sieht es zumindest die Satzung vor, welche die Verwaltung aktuell ausgearbeitet hat.

Kaarst Ab dem 1. Januar 2007 müssen Nutzer städtischer Sporthallen und Sportplätze Gebühren zahlen. So sieht es zumindest die Satzung vor, welche die Verwaltung aktuell ausgearbeitet hat.

Wie viel Geld die Vereine jeweils zu berappen haben, ist in Tabellen dargestellt. Dabei hängt die Nutzungsgebühr jeweils von der Größe der Halle ab, die der Verein benutzt. Der Vorschlag der Verwaltung sieht vor, dass bei Sporthallen bis zu einer Größe von 288 Quadratmetern Fläche für jede angefangene Stunde drei Euro bezahlt werden sollen.

Bei Hallen von 289 bis 594 Quadratmetern würden dann 3,50 Euro fällig. Ein satter Sprung wird bei Hallen mit einer Spielfläche über 595 Quadratmeter veranschlagt: Sechs Euro Kostenbeitrag pro angefangener Stunde sind vorgesehen.

Spitzenreiter bei der Zuzahlung wären die beiden Schwimmbäder in Kaarst: jeweils acht Euro pro Stunde. Die Verwaltung hat noch eine zweite Tabelle ausgearbeitet. Dort ist die Staffelung der Spielfeldgröße noch feiner differenziert. Allein bei den Sporthallen sind sechs verschiedene Größen und Preise vorgesehen.

Sportdezernent Heinz Dieter Vogt erklärte am Montag auf Anfrage der NGZ, welche Überlegungen der Verwaltung in den Satzungsentwurf eingeflossen sind: "Wir haben uns dafür entschieden, den Beitrag der Vereine nach den Nutzungsstunden zu bemessen."

Die Alternative wäre gewesen, dass die Vereine nach der Anzahl der Mitglieder bezahlen müssten. Also je mehr Mitglieder, desto höher die zu entrichtende Gebühr. "Die Sportstättennutzungsgebühr danach zu berechnen, wie lange welche Halle benutzt wurde, ist gerechter", meint Vogt. Denn sie ist an den tatsächlichen Betriebskosten orientiert: Je größer die Halle, desto höher die Betriebskosten.

Daher soll auch der finanzielle Beitrag der Sportvereine größer werden, wenn größere Hallen genutzt werden. Vogt betonte, dass die bereits heftig diskutierte Betriebsübernahme von städtischen Sportanlagen durch Kaarster Vereine mit dem jetzt vorgelegten Verwaltungsvorschlag keineswegs vom Tisch sind: "Beide Angelegenheiten werden getrennt behandelt - ganz, wie der Stadtrat das entschieden hat", so Vogt.

Wolfgang Reuter (SPD) hat am Montag allerdings schon Kritik an dem neuen Verwaltungsvorschlag geübt: "Die Staffelung ist völlig willkürlich - sie ist letztlich nur daraufhin ausgerichtet, dass die 70 000 Euro Sportstättennutzungsgebühr zusammenkommen."

Die SPD hat für die Ratssitzung am kommenden Donnerstag einen Antrag gebracht, in dem gefordert wird, die Sportstättennutzungsgebühr zu streichen. Stattdessen wollen die Sozialdemokraten, dass die Kaarster Sportvereine die Betriebsträgerschaft übernehmen. Der Gedanke dabei: Die Stadt spart dadurch Geld, die Sportstättennutzungsgebühr wird dadurch überflüssig.

(NGZ)
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