Kaarst Gesprächswerkstatt über Christsein in Kaarst

Kaarst · Als ehemaliger hauptamtlicher Bürgermeister von Kaarst mit 16 Dienstjahren und überzeugter Christ war Franz-Josef Moormann der ideale Referent für die dritte Gesprächswerkstatt der katholischen Pfarreiengemeinschaft Kaarst-Büttgen. Im gut besetzen Saal des Pfarrzentrums in Holzbüttgen nahm Moormann zum Thema "Kirche-Sein in Kaarst - Chancen und Herausforderungen" ausführlich Stellung. "Er ist ein Menschenfreund", so kennzeichnete Dagmar Andrae, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, in ihrer Begrüßung den Neu-Ruheständler.

 Franz-Josef Moormann war der Referent.

Franz-Josef Moormann war der Referent.

Foto: ati

"Eigentlich ist die Kirche in Kaarst gut aufgestellt und hat viele Chancen", sagte Moormann und zählte auf, wo ihm Kirche in seiner Zeit als Bürgermeister in allen fünf Ortsteilen begegnet ist, sei es bei den Messen zu den Schützenfesten, beim Erntedankfest im Tuppenhof oder beim Besuch der Sternsinger. Die zahlreichen kirchlichen Einrichtungen gehörten für ihn natürlich auch dazu. "Es ist uns leicht gemacht, Christ in Kaarst zu sein, denn man kann sich vielfältig engagieren", meinte er. Die Frage nach den Herausforderungen hieß für ihn: Was trägt über die nächste Generation hinaus? Die Beantwortung bezog er auf mehrere Bereiche. Zum einen auf die Seelsorge als "Kerngeschäft", das erfordere einen Schutz der Seelsorger und einfach "sie selbst sein zu lassen". Zum anderen darauf, die Kirche trotz Priestermangels zu erhalten, was Änderungen bedeute (Zölibat, Frauenbeauftragung, Einsatz orthodoxer Geistlicher). Zudem hält er Seelsorge durch jeden Getauften und Gefirmten für möglich. Außerdem werden die gewaltigen Aufgaben der Caritas sich noch verstärken. Als letzten Punkt nannte er den Wunsch, dass Christen immer Farbe bekennen, auf die eigenen Kräfte vertrauen und sich als Gemeinschaft wahrnehmen sollen.

In der Diskussion wurde klar, dass die meisten im Saal "Insider" waren, die vor allem die Sorge um das Erreichen von Kindern und Jugendlichen umtrieb. Diakon Martin Becker sprach davon, dass man sich selbst von zu hohen Erwartungen befreien müsse. Kaplan Mario Vera beklagte die fehlende Übereinstimmung von Form und Inhalt der Glaubensverkündigung besonders für Jüngere. Pfarrer Peter Seul zeigte sich "etwas ratlos" besonders in Hinblick auf den priesterlichen Nachwuchs.

(keld)
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