Kaarst Generationen-Wohnen in Vorst geplant

Kaarst · Neben dem Georg-Büchner-Gymnasium will Rayani Immobilien ein Wohnquartier für Jung und Alt schaffen.

Mit den Planungen einer Eventhalle möchte Rayani Immobilien der Stadt Kaarst bereits etwas Neues bieten. Nun legt das Familienunternehmen sein Urbanisierungskonzept vor: Auf dem freien Feld direkt neben dem Georg-Büchner-Gymnasium plant Rayani ein Wohnquartier für mehrere Generationen. Auf rund 55 000 Quadratmetern könnten bis zu 60 Einfamilien- sowie Wohn- und Appartementhäuser entstehen, am Kopf des Quartiers ein Ärztehaus.

Das Konzept sieht von einer Trennung zwischen Jung und Alt, wie es nach Ansicht der Immobilienexperten in den meisten Neubaugebieten praktiziert wird, ab. Stattdessen sollen Menschen verschiedenen Alters in einem harmonischen Umfeld leben, arbeiten und zusammenfinden. "Im Vordergrund steht dabei der bezahlbare Wohnraum. Dadurch möchten wir auch junge Menschen und Studenten nach Kaarst locken", sagt Projektentwickler Patrick Cherrington.

Wie bezahlbarer Wohnraum zu beziffern wäre, bleibt ein Politikum. Die Immobilienmakler von Rayani halten einen Mietpreis von sieben bis acht Euro pro Quadratmeter für realistisch. "Das ist soziale Marktwirtschaft, an der auch der Vermieter noch genug verdienen kann", so Cherrington. Bezahlbar sollen auch ihre selbst entwickelten Häuser sein. Auf zwei Etagen bieten die Flachdachbauten 139 Quadratmeter Wohnfläche, ökologische Baustoffe, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und Dreifachverglasung stehe für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

Den Antrieb zur Konzeptentwicklung gab der vorletzte Kaarster Wirtschaftstreff zum Thema "Die Zukunft der Stadt — Smart-City Kaarst" im Oktober 2012. Dort wurde die Steigerung von Lebens- und Standortqualität durch den Einsatz von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien sowie der Vernetzung einer ganzen Stadt am Beispiel Friedrichshafen (Projekt "T-City") erläutert. Ein übertragbares Modell wäre die Verwirklichung der Telemedizin. "Viele Praxisbesuche finden nur wegen einer Kontrolle statt. Mit digitalen Messgeräten für Blutdruck und Blutzucker könnten die Daten von zu Hause aus direkt an den Arzt übertragen werden. Dem Patienten bleibt der Weg erspart und das Gesundheitssystem würde entlastet", sagt Juniorchef Elias Rayani.

Das nahe gelegene Ärztehaus im Quartier ließe dennoch schnelle Hilfe zu. Auch die Nachbarschaft könnte sich untereinander digital vernetzen. An dieser Stelle haben sich Rayanis eine Idee in den USA abgeschaut. "Dort sind die Häuser mit einem Touchpad ausgestattet. Darüber kann ein Bewohner zum Beispiel mitteilen, ab wann und wie lange er im Urlaub ist, damit die Nachbarn in der Zeit auf sein Haus achten", erklärt Rayani das System. Ebenso kann der Energieversorger darüber informiert werden und im Falle mehrerer Urlauber zur gleichen Zeit die Netzspannung niedriger halten.

(stef)
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