Kaarst Geld für Jugendarbeit wird neu verteilt

Kaarst · Alle Stadtteile sollen künftig gleichermaßen vom Budget profitieren. Es gibt einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen.

Möglicherweise trifft es das Oberstufencafé im Bebop. Vielleicht wird es geschlossen, vielleicht nicht. Dass es Veränderungen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Kaarst geben wird, scheint beschlossene Sache zu sein. Die Frage ist nur, wie die aussehen sollen. Fakt ist: Zur nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses (Dienstag, 4. Dezember, 18 Uhr, Bürgerhaus) wird es einen Antrag zur Neuverteilung des Budgets geben. Der ist dem Vernehmen nach zwar lediglich als Diskussionsgrundlage gedacht, wird aber — und das ist in Kaarst durchaus etwas Besonderes — von allen Fraktionen, also von CDU, SPD, Grünen, FDP, UWG und Zentrum, gemeinsam unterstützt.

Zum Hintergrund: Am 31. Dezember 2013 laufen die Verträge mit den Trägern aus und müssen neu verhandelt werden. Der Unterausschuss Jugendhilfe hat sich deshalb zwei Jahre lang intensiv mit der Situation in Kaarst auseinandergesetzt. Es wurden Fachleute aus Universität und Praxis eingeladen, die Verwaltung des Jugendamtes hat Zahlen und Fakten gesammelt. Die sollen jetzt einen Überblick über die aktuelle und mittelfristige Situation der verschiedenen Sozialräume geben.

Den Antragstellern, heißt es, sei besonders wichtig, dass die offenen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen künftig eine "Gehstruktur" verwirklichen, also dass sich die Mitarbeiter von ihrer Einrichtung aus in den Außenbereich begeben und dort versuchen, die Kinder und Jugendlichen zu erreichen und eventuell an die Einrichtung zu binden. Für alle Einrichtungen gelte, dass die Öffnungszeiten kinder- und jugendgerecht sein müssen. Geschaffen werden sollten deshalb unter anderem Angebote unter pädagogischer Leitung an Abenden und am Wochenende.

Geplant ist auch, die Vormittagsöffnungszeiten im Bebop nicht länger inhaltlich als Öffnungszeiten zu werten und zu bezuschussen. Das beträfe dann mitunter das Oberstufencafé. Der Verkauf von Getränken und Snacks, heißt es im Antrag, könne auch von nicht ausgebildeten Kräften — Praktikanten oder Bundesfreiwilligendienstlern — übernommen werden. Insbesondere in Vorst sollen dafür nach Schaffung einer vollen Fachkraftstelle künftig eigene Räume zur Verfügung stehen. Jene im Keller des Pfarrzentrums, sagen die Fraktionen, seien für die künftige Kinder- und Jugendarbeit nicht akzeptabel.

Dass die "Umstrukturierungen" derweil nicht unumstritten sind, ist allerdings ebenfalls bekannt. Die Junge Union Kaarst, die Jugendorganisation der Christdemokraten, hatte bereits vor zwei Wochen öffentlich angekündigt, für den Erhalt des Oberstufencafés kämpfen zu wollen. Eine Stellungnahme wird auch von der katholischen Kirche erwartet.

(NGZ/ac)
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