Kaarst GBG-Schüler zeigen ihre Begabten-Projekte

Kaarst · Leistungsbereite Schüler beschäftigen sich neben dem Unterricht über längere Zeit mit einem größeren, selbstgewählten Thema.

 Gut 55 Stunden Arbeit hat Achtklässler Jonas Zeller in seine Untersuchung der "Bedeutung der Buntbarsche für Malawi" gesteckt.

Gut 55 Stunden Arbeit hat Achtklässler Jonas Zeller in seine Untersuchung der "Bedeutung der Buntbarsche für Malawi" gesteckt.

Foto: L. Berns

Die Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums (GBG) verwandelte sich am Donnerstagabend in eine beeindruckende Szenerie wissenschaftlicher Projekte. Stolz präsentierten 29 Schüler der Klassen sechs bis zehn ihre aktuellen Projekte der Begabtenförderung, die sie selbst ausgewählt und an denen sie seit Dezember 2015 gearbeitet hatten.

Ein echter Hingucker war ein 300 Kilogramm schweres Aquarium, das von zahlreichen Fischen bevölkert wurde. "Die Bedeutung der Buntbarsche für Malawi" war das Thema von Jonas Zeller (13) aus der Klasse 8a. "Ein Bekannter brachte mich auf das Thema Barsche. Danach habe ich viele Bücher dazu gelesen und mir ein Aquarium zusammengespart. Jetzt will ich durch die in Malawi lebenden Buntbarsche auf die Lebensbedingungen der Menschen dort aufmerksam machen", erzählt er. Das Aquarium gehört der Schule, die Barsche bekam er von einem Neusser Geschäft geschenkt und darf sie behalten. "Insgesamt 55 Stunden habe ich für das Projekt aufgewendet. Die letzten drei Wochen waren besonders intensiv, um die Powerpoint-Präsentation zu erarbeiten", sagt er.

Sein Klassenkamerad Luca Wahl (14) neben ihm hat sich mit dem Thema Demenz befasst. Er nahm bereits zum dritten Mal an der Begabtenförderung teil. "Demenz wird immer aktueller und sollte nicht totgeschwiegen werden", findet er. Luca forschte über Therapien, Medikamenten, auslösende Faktoren und die Möglichkeiten zur Vorbeugung. Ausführliche Gespräche führte er mit einem an Demenz erkrankten Nachbarn.

Emilia von Buch (12), Klasse 6 b, hat sich dagegen intensiv mit Astrid Lindgren befasst. "Mehrere Stunden pro Woche habe ich investiert", erzählt sie. Auf ihrem Tisch lagen viele Bücher der schwedischen Schriftstellerin bereit. "Die Kinder aus Bullerbü und Madita sind meine Lieblingsbücher", verrät Emilia und bot passenderweise Zimtschnecken an. Im Sommer wird sie die Ferien in Schweden verbringen und sich auf Lindgrens Spuren begeben. Marten Müller (12), Klasse 8b, präsentierte das System der amerikanischen Präsidentenwahl und die aktuellen Kandidaten. "Das Thema ist sehr populär und zur Zeit hochaktuell", sagt er. Auch er ist bereits zum dritten Mal im Erweiterungsprojekt dabei. Mansha Kaur (12), Klasse 6 c, ging zurück zu den Wurzeln ihrer indischen Eltern und forschte über Kinderalltag in Indien. "Das war sehr interessant und hat viel Spaß gemacht", findet sie.

Den Schülern war kein Weg zu weit. Lotte Vallema (6a) reiste für das Thema Astronauten zum Zentrum für Luft- und Raumfahrt nach Köln, Emma Corsar (6b) nach Bonn, um sich über dessen Kultur und Geschichte schlauzumachen. Jeder Schüler suchte sich selbst einen Mentor. Betreut wurde das Projekt von Lehrerin Olga Seibert und Referendarin Lisann Horn. "Die Schüler und Eltern unterschreiben einen Vertrag, dass das Ganze ernst genommen und der versäumte Stoff selbstständig nachgeholt wird", erklären die Pädagoginnen. "Alle Schüler haben bewundernswerte Leistungen gezeigt", ergänzt Schulleiter Volker Werker zufrieden. Das Projekt finde bereits seit mehreren Jahren am GBG statt, sagt er.

(NGZ)
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