Kaarst Gärtnerei Pötschke wächst

Kaarst · Am Wochenende feiert der Versandhandel die Fertigstellung seines neuen Verwaltungsgebäudes. 7000 Pakete mit Pflanzen und Gartenartikeln sowie 1000 Sendungen mit Möbeln gehen täglich von Kaarst aus in die Welt hinaus.

 Kümmern sich um die Geschäftsführung: Cornelia Pötschke-Kirchhartz, ihr Mann Peter Kirchhartz und Schwiegersohn Stefan Kirchhartz.

Kümmern sich um die Geschäftsführung: Cornelia Pötschke-Kirchhartz, ihr Mann Peter Kirchhartz und Schwiegersohn Stefan Kirchhartz.

Foto: Lothar Berns

Eine fast 100-jährige Firmengeschichte, circa 50 Millionen Euro Gesamtumsatz im Jahr, zwischen 250 und 350 Mitarbeiter, je nach Saison: Wenn in Kaarst über die lokale Wirtschaft und das Thema "Erfolg" gesprochen wird, dann kommt man an "Gärtner Pötschke" nicht vorbei. Wer allerdings von außerhalb kommt und den geschäftstüchtigen älteren Herrn mit Vollbart und Karohemd nur aus dem Katalog oder dem Internet kennt, dem muss man erst mal erklären, dass hinter dem großväterlichen Gartenmeister ein hoch moderner, international agierender Versandhandel für Samen, Blumenzwiebeln, Pflanzen, Garten- und Wohnaccessoires steckt.

Am kommenden Wochenende feiert das Unternehmen gemeinsam mit Geschäftspartnern, Mitarbeitern und Freunden nicht nur den 60. Geburtstag des Senior-Chefs Peter Kirchhartz, sondern auch die Fertigstellung des neuen Pötschke-Verwaltungsgebäudes an der Holzbüttgener Parkstraße. Rund 1,5 Millionen Euro hat der 900 Quadratmeter große, dreieinhalbgeschossige Neubau gekostet. Selbiger steht auf einem 42 000 Quadratmeter großen Firmengelände. Davon sind 17 000 Quadratmeter Hallenfläche. Etwa 7000 Pakete mit Pflanzen und Gartenartikeln werden von dort aus täglich in die Welt verschickt. Hinzu kommen rund 1000 Sendungen mit Möbeln und Dekorationsgegenständen.

Allein in einem drei Millionen Euro teuren Hochregallager stapeln sich Waren bis auf eine Höhe von exakt 12,20 Metern. Vorteile und Ersparnis bringt auch die Konzeption der Regale. Die sind nämlich nicht fest im Boden installiert, sondern mobil. Das bringt Pötschke rund 25 Prozent mehr Lagerfläche als eine herkömmliche Halle. Und das bedeutet eine Ersparnis um ein Viertel der sonst anfallenden Kosten. "Alle Gewinne werden in das Unternehmen gesteckt", sagt Kirchhartz. Das ist wohl das Geheimnis der fast 100 Jahre alten Pötschke-Tradition.

1912 gründete Harry Pötschke die Firma Gärtner Pötschke in Arnstadt, Thüringen. Das Kerngeschäft beschränkte sich damals auf den Verkauf von Sämereien. Später übernahm der Sohn des Firmengründers Werner Pötschke die Geschäfte. Mittlerweile betreibt Cornelia Pötschke-Kirchhartz, Tochter Werner Pötschkes, gemeinsam mit ihren Mann Peter Kirchhartz das Unternehmen. Mit Tochter Angela und ihrem MannStefan Kirchhartz geht der Versandhandel gerade in die vierte Generation.

Den Plan für das neue schneeweiße Bürohaus hat Peter Kirchhartz, von Haus aus Jurist, selber erdacht. "Ich wollte früher mal Architekt werden", sagt er. Heute baut er an der Zukunft seines Unternehmens. Gemeinsam mit seiner Frau kümmert er sich um das Design der Pötschke-Bestellkataloge — vornehmlich vom Zweitwohnsitz in Spanien aus.

(NGZ)
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