Kaarst Fluglärmgegner: Dumpingspreise bei Start- und Landegebühren
Kaarst · Der Verein "Kaarster gegen Fluglärm" wirft dem Düsseldorfer Flughafen vor, bei der Gestaltung der lärmabhängigen Start- und Landegebühren im Vergleich mit anderen Airports, etwa dem Flughafen Frankfurt am Main, Dumpingpreise anzubieten. Auf diese Weise, sagen die Kaarster Fluglärmgegner, enständen keine Anreize, um Fluglärm zu vermeiden. Zur Erklärung: Die Landgebühren an den deutschen Verkehrsflughäfen enthalten eine lärmabhängige Komponente, gestaffelt nach Tages- und Nachtzeiten. Sie soll dafür sorgen, dass möglichst lärmreduzierte Maschinen eingesetzt werden und in den teureren Nachtzeiten Landungen unterbleiben. "Die Lärmkomponenten bei den Start-und Landgebühren am Flughafen Düsseldorf üben keine Steuerungswirkung aus", kritisiert der Vorsitzende des Vereins, Werner Kindsmüller.
Die Kaarster Fluglärmgegner stützen sich dabei auf einen selbst aufgestellten Vergleich. Während ein A 320 in Frankfurt in der Zeit von 6 bis 22 Uhr eine Lärmgebühr von 169 Euro entrichten müsse, locke Düsseldorf mit 47 Euro, heißt es. Ähnlich günstig komme der Airbus in den Nachtstunden davon. Während in Frankfurt zwischen 22 und 23 Uhr 254 Euro anfielen, verlange Düsseldorf nur 188 Euro. Nach 23 Uhr würden in Frankfurt 507 Euro für den A 320 fällig, in Düsseldorf hingegen nur 313 Euro. Ähnlich günstig für die Fluggesellschaften fielen die Tarife bei anderen Flugzeugtypen in Düsseldorf im Ver-gleich aus.
"Diese Zahlen zeigen erneut, dass der Düsseldorfer Flughafen kein Bewusstsein für Lärmschutz hat", sagt Kindsmüller. "Die permanenten Verletzungen der Nachtruhe werden durch solche Tarifmodelle belohnt." Für eine vor 23 Uhr geplante Landung erhöhe sich der Lärmzuschlag im Falle einer verspäteten Landung nach 23 Uhr am Beispiel eines A 320 nur um 25 Euro und bei einer Landung nach Mitternacht um 41 Euro. "Das sind finanzielle Anreize, es mit der Pünktlichkeit nicht so genau zu nehmen", so Kindsmüller.
