Unwetter in drei Stadtteilen: Feuerwehr rückte bis in die Nacht zu 64 Einsätzen aus Florianer pumpten Wassermassen aus 50 überfluteten Kaarster Kellern ab

Kaarst. Orkanartige Böen und schwere Regengüsse sorgten vom vergangenen Montag auf Dienstag für Vollbeschäftigung bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kaarst: Die Florianer rückten zu 64 wetterbedingten Einsätzen aus. Auch der Löschzug aus Kleinenbroich unterstützte die Kaarster mit einem Fahrzeug und elf Einsatzkräften.

Kaarst. Orkanartige Böen und schwere Regengüsse sorgten vom vergangenen Montag auf Dienstag für Vollbeschäftigung bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kaarst: Die Florianer rückten zu 64 wetterbedingten Einsätzen aus. Auch der Löschzug aus Kleinenbroich unterstützte die Kaarster mit einem Fahrzeug und elf Einsatzkräften.

Der Kaarster Stadtbrandmeister Herbert Palmen erklärte: "Alle Fahrzeuge waren mit rund 70 Feuerwehrleuten bis um 1.15 Uhr im Einsatz." Fünf Bäume wurden entwurzelt - einer stürzte an der Glehner Straße in Büttgen auf ein Auto: Der 41-jährige Insasse konnte sich selbst befreien und blieb unverletzt. Vier Dächer wurden durch die Sturmböen beschädigt. Das Unwetter zog über Vorst, Holzbüttgen und Büttgen hinweg (die NGZ berichtete).

Stadt-Pressesprecher Klaus Stevens: "Innerhalb kürzester Zeit fiel eine Niederschlagsmenge von rund 55 Litern Wasser pro Quadratmeter." So viel konnte die Kanalisation nicht fassen. 50 Keller wurden überflutet. In Vorst standen weite Teile des Ortskernes unter Wasser. "Wir vermuten, dass wieder die Pumpen ausgefallen sind und das Wasser aus dem Kanal nicht in das Regen-Rückhaltebecken am Schützenplatz abfließen konnte", so Stadtbrandmeister Palmen.

Die Pumpen in Vorst versagten zum Ärger zahlreicher Anwohner bereits vor drei Wochen bei ähnlich schweren Regenfällen. In der Nacht vom 2. zum 3. Juli musste die Feuerwehr 18 überflutete Keller trockenlegen und das Regen-Rückhaltebecken am Kirmesplatz leer pumpen. "Die Ursache für die überfluteten Keller ist in den vergangenen Wochen nicht beseitigt worden", schimpfte Werner Peters aus Vorst gestern. Er schilderte: "Bei uns kam sogar das Wasser aus der Toilette hoch."

Klaus Stevens erklärte: "Durch die enorme Wassermenge waren die Abwasserrohre schnell voll. Sogar die Kapazität des Regen-Rückhaltebeckens reichte nicht aus. Das Wasser stand auch auf der Straße und lief am St.-Eustachius-Platz in den Pumpenraum hinein. Dies führte zum Stillstand der Pumpen." Sie seien erst kürzlich nach einem Defekt an der Elektrik repariert worden - dieser sei jedoch nicht auf die Überflutung vor drei Wochen zurückzuführen gewesen.

Stadtbrandmeister Palmen zog gestern eine Bilanz: "Im Prinzip waren es alles Routine-Einsätze." Anwohner der Hermann-Löns-Straße, die zu ihren Autos wollten, bat die Feuerwehr am Montag um Verständnis, dass sie sich vorrangig um vom Wasser bedrohte Häuser kümmern musste. czek

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