Kaarst Fläche wie elf Fußballplätze

Kaarst · Kaarst (cp) Seit zwei Jahren ist nun das 26 Millionen Euro teure Membranfilter Klärwerk in Vorst in Betrieb. Immer noch ist es das größte Klärwerk seiner Art auf der ganzen Welt. Aus vielen Ländern kommen Experten und kommunale Vertreter, um sich beim Erftverband über das Klärwerk zu informieren.

Kaarst (cp) Seit zwei Jahren ist nun das 26 Millionen Euro teure Membranfilter Klärwerk in Vorst in Betrieb. Immer noch ist es das größte Klärwerk seiner Art auf der ganzen Welt. Aus vielen Ländern kommen Experten und kommunale Vertreter, um sich beim Erftverband über das Klärwerk zu informieren.

Denn auch andere Kommunen sind daran interessiert, modernste Technik zu installieren. Dr. Wulf Lindner, Vorstand des Erftverbandes, beantwortete der NGZ Fragen rund um das hoch moderne Membranfilterklärwerk.

Dr. Wulf Lindner Bei Trockenwetter gelangen täglich 16 Millionen Liter ins Klärwerk und werden dort gefiltert. Das sind rund 80 000 Badewannen voll. Die Wassermenge entspricht einem Wasserwürfel von 25 Metern Kantenlänge. Bei Regen fließen täglich 40 Millionen Liter dem Klärwerk zu, was der Menge von 200 000 Badewannen entspricht. Alles wird biologisch gereinigt und gefiltert.

Lindner Die Porengröße unserer Membranen ist mikroskopisch klein, im Mittel 0,1 Mikrometer, das sind 0,0001 Millimeter. Die Poren sind damit kleiner als ein Tausendstel eines Haares. Sie können alle Partikel zurückhalten, aber auch Bakterien und viele Viren, so dass das Wasser sogar Badewasserqualität erreicht. Alle Poren sitzen auf langen feinen Röhrchen verteilt. Diese Röhrchen haben eine Oberfläche von 84 000 Quadratmetern; das entspricht einer Fläche von elf für Länderspiele geeigneten Fußballplätzen.

Lindner Die Kläranlage ist ein Gruppenklärwerk. So nennen wir Kläranlagen, die mehrere Orte entsorgen. Hier am Nordkanal reinigen wir das gesamte Abwasser von Kaarst und seinen Stadtteilen Holzbüttgen, Driesch, Vorst und Büttgen sowie das Abwasser von Korschenbroich, Kleinenbroich, Lüttgenglehn und kleineren Teilen der Stadt Neuss. Die Belastung aus den Wohngebäuden und des angeschlossenen Gewerbes entspricht dem einer Stadt von 80 000 Einwohnern.

Lindner Ein Neubau der Anlage war aus verschiedenen Gründen notwendig und wie schon erwähnt, sind Membrananlagen im Bau preiswerter als konventionelle Anlagen. Besonders günstig war es, dass das Land diese innovative Technik mit 2,6 Millionen Euro bezuschusst hat. Die Kosten der Anlage werden - wie bei allen anderen Anlagen auch - langfristig abgeschrieben und von den Kommunen, letztlich also vom Bürger gezahlt.

(NGZ)
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