Genealogische Sammlung im Tuppenhof Findelkind trug Namen des Ortes

Der Sektkorken knallte nicht ohne Grund am Samstag Vormittag im Tuppenhof: Monika und Norbert Degenhard vom Düsseldorfer Verein für Familienkunde und von der Bezirksgruppe der westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde hatten rund 120 Bücher mitgebracht, darunter 80 Bände vom Deutschen Familienarchiv. Diese genealogische Sammlung soll Kaarster Bürger anlocken, die sich für ihre Familiengeschichte interessieren. Genealogische Sammlung soll nun Appetit auf Familienkunde machen: Am Samstag überließen Monika und Norbert Degenhard (r.) vom Düsseldorfer Verein für Familienkunde Reinhard Mohr (l.) und Johannes Fröhlings über 100 Bücher.

Der Sektkorken knallte nicht ohne Grund am Samstag Vormittag im Tuppenhof: Monika und Norbert Degenhard vom Düsseldorfer Verein für Familienkunde und von der Bezirksgruppe der westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde hatten rund 120 Bücher mitgebracht, darunter 80 Bände vom Deutschen Familienarchiv. Diese genealogische Sammlung soll Kaarster Bürger anlocken, die sich für ihre Familiengeschichte interessieren. Genealogische Sammlung soll nun Appetit auf Familienkunde machen: Am Samstag überließen Monika und Norbert Degenhard (r.) vom Düsseldorfer Verein für Familienkunde Reinhard Mohr (l.) und Johannes Fröhlings über 100 Bücher.

Wünschenswert wären regelmäßige familienkundliche Treffen. Bei der offiziellen Übergabe der Bücher waren nur zufriedene Gesichter zu sehen, und das aus den verschiedensten Gründen: Monika und Norbert Degenhard haben nicht nur in ihrem Archiv Platz geschaffen, sie spekulieren auch damit, dass sich jetzt jenseits des Rheins interessierte Familienkundler finden mögen. Reinhard Mohr weiß längst, dass Familienforschung eine höchst spannende Angelegenheit ist. So hatte er vor einiger Zeit Post aus den USA bekommen - gesucht wurde ein Herr Büttgen aus Büttgen.

Reinhard Mohr wurde im Stadtarchiv fündig, entdeckte, dass es den Gesuchten wirklich gegeben hatte: Er war Jahrgang 1799, ein Findelkind und hatte deshalb den Namen des Ortes bekommen. Norbert Degenhard wird es nicht damit bewenden lassen, einen Kofferraum voller Bücher nach Vorst zu bringen: Bereits im Frühjahr wird er im alten Vierkanthof eine Einführung in die Familienforschung geben, und zwar im Rahmen eines Vortrages. Reinhard Mohr hofft ebenso wie Johannes Fröhlings darauf, dass die Bücher viele Bürger neugierig auf ihre Abstammung machen. Und wer auf dem heimischen Dachboden fündig wird, ist eingeladen, die Schriftstücke im Tuppenhof vorzuzeigen.

Mohr ist nämlich sehr an Informationen interessiert, die Auskunft geben über die Geschichte sämtlicher Büttgener und Kaarster Bauernhöfe. Dem ehemaligen Büttgener Bürgermeister Eduard Klüber war es vor Jahren mit seiner Zeitzeugenbefragung nicht sonderlich gut gelungen, zuverlässige Daten zu erheben. Erfahrungsaustausch führt übrigens oft weiter, als allein vor sich hin zu suchen. Ein heißer Tipp für alle Familienkundler sind die Mormonen in Salt Lake City/USA: Aus religiösen Gründen hatte diese Sekte intensive Ahnenforschung in der ganzen Welt betrieben und unzählige Kirchenbücher auf Mikrofilmen festgehalten, bevor sie im Zweiten Weltkrieg abhanden kamen. Per Internet ist jetzt ein Zugriff auf dieses umfassende Datenmaterial möglich.

Die Mormonen haben auch die weltweit größte genealogische Bibliothek. Neben den 80 Bänden des deutschen Familienarchivs, die jetzt auf Dauer in Vorst im Tuppenhof bleiben werden und in denen unzählige Ahnenlisten veröffentlicht sind, sind auch ganz skurile Werke von Düsseldorf nach Vorst gelangt. Ein Buch befasst sich mit der "Geisteskrankheit der bayrischen Könige Ludwig II. und Otto", die "Düsseldorfer Trauerregister" von 1644 bis 1809 sind ebenso dabei wie Heimatbücher des Kreises Viersen und etliche Meerbuscher Geschichtshefte. Die Werke dürfen allerdings nicht mit nach Hause genommen werden, es handelt sich um eine reine Präsenzbücherei - lediglich Fotokopien "dieser Schätze" sind möglich. Was mittelfristig - jedoch nicht vor 2003 - auf dem Tuppenhof in Vorst denkbar ist: Eine große familienkundliche Ausstellung. barni

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