Kaarst Feldwege bleiben Flickwerk

Kaarst · Kaarst Im Kaarster Norden und im Büttgener Süden ist die Farbe Rot besonders häufig vertreten: Mit Rot markierte die Verwaltung jetzt besonders sanierungsbedürftige Wirtschaftswege. In diese Kategorie fallen insgesamt 31 Kilometer Wege.

 Tiefe Löcher auf dem Feldweg Richtung Weilerhöfe in Büttgen: Eine Stolperfalle nicht nur für Fußgänger. Auch Fahrradfahrer ärgern sich über den schlechten Zustand der Wege.

Tiefe Löcher auf dem Feldweg Richtung Weilerhöfe in Büttgen: Eine Stolperfalle nicht nur für Fußgänger. Auch Fahrradfahrer ärgern sich über den schlechten Zustand der Wege.

Foto: L. Berns

Der Grund für diese Markierungsaktion: Die Feldwege sind teils in desolatem Zustand. Der Asphalt ist mit großen Löchern übersät. Und das ärgert nicht nur die Landwirte. Auch die Fahrradfahrer sind vom schlechten Zustand der Feldwege nicht sonderlich erbaut. So zum Beispiel Ulrich Göttis. Der 63-Jährige ist schon seit 1998 Tourenleiter beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club.

Er berichtet: "Die Fahrzeuge der Landwirte sind meist viel zu groß für die Feldwege. Die Mähdrescher und Rübenfahrzeuge kommen nicht um die Kurven herum." So wird "geschnitten", die Wege gehen kaputt. Auch von den Schlammresten auf den Feldwegen sind die Radler nicht begeistert: "Das ist oft eine schmuddelige Angelegenheit", ärgert sich Görris.

Landwirt Paul Heusgen erklärt: "Wir sind im Laufe der Jahre gezwungen worden, immer größere Fahrzeuge einzusetzen." Der Zwang hat wirtschaftliche Gründe. Denn nur mit den großen "Rübenmäusen" können Landwirte heute noch halbwegs wirtschaftlich arbeiten.

Dass nun schnelle Abhilfe kommt und die Feldwege in und um Kaarst saniert werden, ist allerdings nicht zu erwarten. Der Technische Beigeordnete Manfred Meuter erstickt Hoffnungen im Keim: "Uns stehen insgesamt nur 28 000 Euro zur Verfügung." Damit sei nur Flickwerk möglich. Im Süden von Büttgen gebe es alte, in Beton gegossene Wege, die ebenfalls in schlechtem Zustand sind. Für den landwirtschaftlichen Verkehr seien sie zwar noch nutzbar, nicht allerdings zu Zwecken der Naherholung, beispielsweise durch Inline-Skater.

Zwischen Vorst und Büttgen sammele sich auf dem Wirtschaftsweg Wasser, Spaziergänger kommen dort kaum trockenen Fußes durch. Dieser Weg, der in einer Senke liege, müsse zuerst ausgebessert werden. Neben der hohen Belastung durch die landwirtschaftlichen Fahrzeuge ist Wasser der zweite Faktor, der den Wirtschaftswegen am meisten zusetzt: "Der Verschleiß schreitet schneller voran, als wir ihn ausgleichen können", gestand Opial ein wenig resignierend.

Einige Feldwege zu schließen und die Sanierungen dann auf die Hauptwirtschaftswege zu beschränken, ist nicht möglich. Die Wege werden nämlich für die Landwirtschaft und Naherholung gebraucht und dürfen nicht geschlossen werden.

(RP)
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