Kaarst Experten diskutieren Wohnungsmarkt

Kaarst · Im Juli soll ein erstes Fachgespräch stattfinden. CDU und FDP bringen derweil zwei neue soziale Projekte ins Spiel.

 Das Neubaugebiet Hubertusstraße ist für die Stadt ein Zukunftsprojekt. Neben Ein- und Zweifamilienhäusern errichtet die Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft Neuss (GWN) dort auch sozial geförderte Mietwohnungen.

Das Neubaugebiet Hubertusstraße ist für die Stadt ein Zukunftsprojekt. Neben Ein- und Zweifamilienhäusern errichtet die Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft Neuss (GWN) dort auch sozial geförderte Mietwohnungen.

Foto: lber

Für die SPD war dieser Haushaltsbegleitbeschluss die Voraussetzung für die eigene Zustimmung zum städtischen Etat 2013: Im März hatte der Rat die Verwaltung beauftragt, eine öffentliche Fachveranstaltung mit Experten der Wohnungswirtschaft, der Mieterorganisationen, der Wohnungsförderung und der Stadtentwicklung zur Situation des Wohnungsmarkts in Kaarst und zu dessen Entwicklungsperspektiven zu organisieren. Die Ergebnisse sollen Ausgangspunkt für die Erarbeitung eines umfassenden Handlungskonzepts für eine zukunftsgerichtete soziale Wohnungspolitik in Kaarst sein. Der Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss hat jetzt beschlossen, dass das erste Fachgespräch im Juli stattfindet.

Dort soll der Schwerpunkt zunächst auf der allgemeinen Information zum Kaarster Wohnungsmarkt liegen. Was wirkt auf diesen ein? Welche Informationen benötigt eine Kommune, um zu einer objektiven Beurteilung der Lage vor Ort zu kommen? Welche Trends sind erkennbar und zu berücksichtigen? Diese Fragen sollen geklärt werden, unter anderem. Zum ersten Fachgespräch mit Politik und Verwaltung eingeladen werden sechs Organisationen und Unternehmen: "Haus & Grund" aus Neuss, der Mieterverein Düsseldorf, der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland, die NRW Bank, die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen und die Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft Neuss. Die Grünen hätten zusätzlich gerne einen Vertreter eines Sozialverbandes in der Runde gesehen und stimmten — wie die UWG — gegen den Verwaltungsvorschlag. "Wie vermissen jemanden, der sich mit dem Bedarf speziell von sozial schwächeren Menschen auskennt", sagte Claude Köppe (Grüne), während Volker Schöneberg (CDU) die Forderung als "reine Show" bezeichnete: "Vor ein paar Monaten hielten die Grünen eine solche Fachveranstaltung noch nicht einmal für nötig." Die SPD jedenfalls scheint mit dem Geplanten zufrieden: Die Eingeladenen seien größtenteils nicht am Kaarster Wohnungsmarkt tätig und somit mit Sicherheit in der Lage, mit einem objektiven Blick von oben zu beraten, sagte Anneli Palmen.

Das Thema "Wohnen" beschäftigt die Politik aber auch unabhängig vom geplanten Fachgespräch. In der Diskussion um die künftige Ausrichtung von altersgerechtem Wohnen und der Pflege im Alter haben CDU und FDP jetzt beantragt, die Projekte "zentren plus" und " Arbeit für Generationen — AfG" im nächsten Sozialausschuss vorzustellen. Die "zentren plus" gibt es seit vielen Jahren in allen Stadtteilen Düsseldorfs. Sie werden in der Trägerschaft von Wohlfahrtsverbänden betrieben und von der Stadt gefördert. Sie beraten zu allen Fragen rund um das Leben im Alter, helfen, neue soziale Kontakte aufzubauen, vermitteln Dienstleistungen und machen viele Freizeit-, Gesundheits-, Kultur- und Bildungsangebote.

Mit der Umsetzung des Modellprojektes "Betreutes Wohnen zu Hause — Service in den eigenen vier Wänden" ist die Beschäftigungsförderungsgesellschaft des Kreises seit Anfang des Jahres beauftragt. Ziel ist es, ein ergänzendes Service-Angebot für Senioren und gleichzeitig neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen

(NGZ/ac)
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