Kaarst Experte rät zur Aufteilung in Rasterflächen

Kaarst · Der Gewerbepark Kaarster Kreuz war Thema in einer gemeinsamen Sitzung von Planungs- und Gründstücksausschuss.

 Wie wird es hinter Ikea weitergehen? Zur Entwicklung des Gewerbegebiets Kaarster Kreuz stellten jetzt Planungs-Experten ihre Ideen vor.

Wie wird es hinter Ikea weitergehen? Zur Entwicklung des Gewerbegebiets Kaarster Kreuz stellten jetzt Planungs-Experten ihre Ideen vor.

Foto: Lothar Berns

Die Ansiedlung von Ikea im Gewerbegebiet Kaarster Kreuz ist erst der Anfang - die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhard sprach in der gemeinsamen Sitzung von Planungs- und Grundstücksausschuss jetzt von "einem ersten Impuls". Hans-Rainer Runge von "Runge IVB" aus Düsseldorf legte dar, wie sich nach dem jetzigen Stand die Verkehre rund um das Gewerbegebiet entwickeln werden, Dominik Geyer von der "Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen" in Köln gab Anregungen im Zusammenhang mit der Ansiedlung von Unternehmen. "Qualität" war der zentrale Begriff in seinen Ausführungen.

Eines vorweg: Die Mitglieder der beiden Ausschüsse dürften nach dem Vortrag von Dominik Geyer das Gefühl haben, dass das Gewerbegebiet Kaarster Kreuz sehr leicht zu vermarkten ist. Gerade weil der Gutachter dies erwartet ("Die Region ist spitz auf sowas"), gab er Tipps für den richtigen Branchenmix. Sein Credo: "Dem Teppichhändler müssen Sie sofort absagen." Wissensbasierte Branchen sollten dagegen auf der Präferenzenliste ganz oben stehen. Industrie und Logistik sollten nicht oberste Priorität haben, aber auch nicht gänzlich abgelehnt werden. Geyer hatte dafür eine interessante Begründung: "Man darf nicht allein auf High Tech setzen, weil alle Menschen dort einen Job finden sollten, auch solche mit geringer Qualifikation." Das entlaste die Sozialkassen der Stadt. Das Baugebiet bezeichnete er als Filetstück, das auf großes Interesse stoßen werden, zumal umliegenden Städten wie Düsseldorf die Gewerbegrundstücke ausgingen. Und ein solches Filetstück müsse auch entsprechend gestaltet werden. Dominik Geyer schlug vor, das Gewerbegebiet in Rasterflächen von 30 mal 30 Meter aufzuteilen, um möglichst den Wünschen und Ansprüchen der künftigen Käufer gerecht werden zu können. "Ich rate auch von zu strengen Reglements wie etwa eine verpflichtende Dachbegrünung ab", sagte Geyer. Er schlug grüne Achsen unter anderem durch Straßenbäume vor ebenso wie einen zentralen Platz: Dort könnte er sich eine zentrale Kantine, einen Kiosk, eine Kindertagesstätte, aber auch ein Hotel vorstellen. Und der Fachmann erklärte: "Noch ist nicht alles in Stein gemeißelt." Die Mitglieder der Ausschüsse nahmen seine Empfehlungen jetzt lediglich zur Kenntnis - das galt auch für die Ausführungen von Hans-Rainer Runge aus Düsseldorf.

Der hatte die zu erwartenden Verkehre berechnet, eingeplant, dass ein gewisser Teil der Gewerbeflächen jetzt doch für eine Büronutzung vorgesehen ist, was zu erhöhtem Verkehrsaufkommen führt. Er hatte eine Verkehrsprognose für 2030 plus erarbeitet. Die Verkehre fließen demnach gut bis ausreichend, zur Verbesserung könnten nach und nach geeignete Maßnahmen ergriffen werden. "Leistungsfähigkeitsprobleme" sieht er unter anderem im Kreuzungsbereich von K 37 und L 381. Einer seiner Lösungsansätze: "Man könnte den Fahrzeugen, die links in die K 37 einbiegen, eine längere Grünphase geben." Sein Rat bezüglich einer möglichen Ansiedlung weiterer Einzelhandelsunternehmen: "Die Finger davon lassen."

(NGZ)
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