Bauarbeiten an der Antoniusstraße Existenzängste geschürt

Bauarbeiten an der Antoniusstraße · Die Ladenbesitzer an der Antoniusstraße bangen um ihre Existenz. Die Kreiswerke wollen über vier Monate hinweg die Straße sperren, weil die Wasserrohre saniert werden müssen. Die Händler befürchten massive Kundenrückgänge. Sie fühlen sich von den Kreiswerken schlecht informiert.

 Die Ladenbesitzer machen sich Sorgen um ihre Existenz.

Die Ladenbesitzer machen sich Sorgen um ihre Existenz.

Foto: L. Berns

Vorst Noch hängen die bunten Wimpel über der Antoniusstraße, erinnern an das gerade erst zu Ende gegangene Vorster Schützenfest. Doch von Freude kann bei den Vorster Händlern keine Rede sein. Eher von Katerstimmung.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Kreiswerke Grevenbroich hatten angekündigt, dass die Antoniusstraße gesperrt werden muss, weil dort neue Wasserrohre verlegt werden sollen. Die Sperrung soll rund vier Monate lang dauern. "Wenn die Kunden nicht mehr mit dem Auto zu meinem Restaurant kommen können, kann ich den Laden dicht machen", sagt Rajiv Datt in einem Tonfall, der zwischen Ärger und Sorge hin und herschwankt. Sorge darüber, dass er die erst kürzlich investierten 150 000 Euro für sein Ladenlokal an der Antoniusstraße abschreiben kann. Und Ärger über die Kreiswerke. "Wir sind nicht informiert worden", sagt auch Irmgard Schmitz, die einen Friseurladen hat.

Die NGZ war gestern vor Ort und sprach mit neun Gewerbetreibenden, die von den Arbeiten der Kreiswerke unmittelbar betroffen sind. Betroffen, weil ihr Laden entweder an der Antoniusstraße liegt. Oder, weil er in einer der Seitenstraßen angesiedelt ist — in die ja auch keiner mehr ohne weiteres fahren kann, wenn die Antoniusstraße gesperrt ist. "Wir hätten erwartet, dass sich die Kreiswerke vorher mit uns an einen Tisch setzen. Wir sind schließlich Kunde dort. Wenn ein Kunde mir einen Wagen bringt, dann spreche ich ja auch vorher mit ihm über Kosten und Reparaturzeiten", bringt es Werkstattbesitzer Peter Holzapfel auf den Punkt.

"Wir hatten den Weg über die Presse gewählt, um die Händler zu informieren", argumentierte gestern Kreiswerke Geschäftsführer Stefan Stelten. Einen eigenen Infobrief haben die Kreiswerke allerdings nicht auf den Weg gebracht. Das soll jetzt nachgeholt werden.

Stephan Adams, im Kaarster Ordnungsamt für die Koordination der Straßenabsperrung zuständig, konnte gestern eine Reihe der offenen Fragen beantworten: "Anlieger und Kunden der Geschäfte können rund um die Uhr über die Antoniusstraße fahren", sagte er. Denn es wird nie die Straße komplett abgesperrt. Der Haken an der Sache: Es wird auch zu keiner Zeit möglich sein, komplett über die Antoniusstraße vom Anfang bis zum Ende zu fahren. Spätestens an der Baustelle ist Schluss. "Die Baustelle wird im Laufe der Arbeiten wandern", verdeutlicht Adams. Es werden also Umleitungen nötig sein, und die will die Stadt ausschildern. Wer Pech hat, dessen Kunden müssen einmal um Vorst herum fahren, um an den gewünschten Laden zu kommen. Je nachdem, wo gerade die Baustelle ist. "Die Geschäftsinhaber werden die Möglichkeit bekommen, an den Umleitungsschildern Zusatzinfos zu befestigen", berichtet Adams. "Zur Pizzeria Umleitung Nummer 1 benutzen" — oder so ähnlich.

Voraussichtlich wird an der Sparkasse mit den Arbeiten begonnen. Und wann? "Nach jetziger Planung kommende Woche Montag, Dienstag, oder Mittwoch", sagt Adams. Er räumt ein, dass es ganz ohne Einschränkungen nicht gehen wird: "Es wird sicherlich für Einzelne zu ein paar Minuten Verzögerung kommen. Die Belastung wird aber in zumutbaren Grenzen bleiben", versichert er. Weitere Fragen zum Bau beantworten übrigens die Kreiswerke unter der Telefonnummer 0 2182/1705-35.

(RP)
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