Kaarst Europatreffen der Atari-Fans in Holzbüttgen
Kaarst · Quasi auf historischem Grund findet jedes Jahr das Atari Jaguar Europe Festival, kurz "Ejagfest", in der Gaststätte Bischofshof statt. Denn nicht weit entfernt auf dem Bruchweg war in den 1990er Jahren der Deutschlandvertrieb der Jaguar-Spielkonsole.
"Als das Lager abbrannte, verkauften Kinder halb verkohlte Spiele auf dem Schulhof", erinnert sich Organisator Björn Baranski. Es gibt nur wenige Treffen dieser Art, in Deutschland überhaupt nur eines. Deshalb kamen die Besucher aus der ganzen Republik, aus der Schweiz, den Niederlanden und England.
Obwohl Atari längst keine Spielekonsolen mehr produziert, gibt es weiterhin Neuheiten – von den Fans selbst entwickelt. Aus England wurde eine Erweiterung für den Atari 7800 mitgebracht, die es ermöglicht, Spielstände zu speichern. Eine Weltpremiere feierte in Holzbüttgen das Spiel "Hobayashi Maru".
Eine Besonderheit der Jaguar-Konsole ist, dass zu den Spielen kleine Aufsätze mit Erklärung der Knöpfe geliefert werden, die man auf das Gamepad (die Spielsteuerung) steckt. Als inoffizieller Nachfolger der Jaguar-Konsule wird ein DVD-Player mit einem NUON-Chip bezeichnet. Mit einem Anschluss für ein Gamepad kann über den DVD-Player gespielt werden.
Das Problem: "In Deutschland waren diese DVD-Player zwar erhältlich, aber ohne Anschluss für ein Gamepad", so Baranski. Inzwischen ist NUON pleite. Trotzdem gehört auch dieses Gerät zum Bestand eines echten Sammlers.
Sandra Schouten, die in einem Packman-Outfit zum Festival kam, fing vor 30 Jahren mit einem 8-Bit-Atari an. Er funktioniert heute noch und reiht sich in eine Atari-Sammlung mit allen Spielkonsolen, einen Automaten, zwei Flippern und einer Jukebox ein.
Das Spielen stand natürlich im Vordergrund. Beim Formel-1-Spiel "Checkered Flag" wurde der Europameister ermittelt. Günther Schmitz nutzte seine Finger nicht nur zum Zocken. Der 39-Jährige malte unter dem Motto "Art-ari" Bilder von Konsolen.
