Kaarst Erste Presbyterwahl nach Fusion

Kaarst · Nach der Fusion wählt die evangelische Kirchengemeinde in Kaarst erstmals ein gemeinsames Presbyterium. Die wichtigste Aufgabe wird die Erstellung eines neuen Gemeindekonzepts sein.

Die evangelische Kirchengemeinde bittet zur Wahl. Nach der Fusion der drei eigenständigen Gemeinden Anfang 2011 wird jetzt zum ersten Mal ein gemeinsames Presbyterium gewählt. Im vergangenen Jahr leitete ein vom Kirchenkreis eingesetzter Bevollmächtigtenausschuss die Gemeinde. Nun sollen die knapp 10 000 Protestanten ihre Vertreter selbst bestimmen. Die Kaarster stehen dabei vor dem selben Problem wie viele andere Gemeinden: Es finden sich nur schwer Kandidaten.

Die Stadt ist in drei Bezirke eingeteilt, jedem stehen vier Plätze im Presbyterium zu. Für den Bereich Kaarst-Mitte und Ost fehlt ein Bewerber, für Holzbüttgen und den Kaarster Westen gibt es so viele Kandidaten wie freie Plätze. Nur für den Bezirk Büttgen, Vorst und Driesch haben die Wahlberechtigten die Qual der Wahl, denn dort kandidieren gleich sieben Mitbürger. Das ist auch deswegen erstaunlich, weil es der kleinste Bezirk ist.

Bei der evangelischen Kirche liegt die Steuerhoheit in der Gemeinde. Sie arbeitet autonom, das Presbyterium ist die höchste verantwortliche Instanz. Es regelt das Gemeindeleben und tritt als Arbeitgeber der hauptamtlichen Mitarbeiter auf.

Die Verantwortung und der Zeitaufwand schreckt viele ab, die ehrenamtliche Aufgabe als Presbyter für vier Jahre zu übernehmen. Neben dem Vorsitzendem und seinem Stellvertreter bekommt jedes Mitglied spezielle Aufgaben zugeteilt. "Einmal im Monat findet eine Sitzung statt, dazu werden Ausschüsse gebildet, unter anderem für Gottesdienste, Jugendarbeit, Gebäude und Diakonie", erklärt Pfarrer Carsten Schraml, der ebenso wie seine Amtskollegen Maike Neumann und Werner Hoffmann automatisch dem Presbyterium angehört. In den Ausschüssen arbeiten auch sachkundige Bürger mit.

Das gewählte Presbyterium wird nicht die laufenden Geschäfte übernehmen. Ein Jahr nach der Fusion muss ein neues Gemeindekonzept erstellt werden. Zuvor waren die Gemeinden 25 Jahre getrennt. "In dieser Zeit hat sich jeweils ein Eigenleben entwickelt, das sich nicht so leicht zusammenführen lässt. Natürlich bestehen da immer wieder Ängste, dass einem etwas genommen wird", sagt Schraml.

Mit dem Gemeindekonzept positioniert sich die Kirche sowohl verwaltungstechnisch wie inhaltlicht. Es basiert im Grundsatz auf den Bereichen Gottesdienst, Seelsorge, pastorale Dienste, Jugend- und Seniorenarbeit, Erwachsenenbildung und Flüchtlingsberatung.

(NGZ)
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