Kaarst Eine Million für neue Straßenlaternen

Kaarst · Mit der immer früher einsetzenden Dunkelheit fällt verstärkt auf, wenn Straßenlaternen ihren Dienst versagen. In der Vogelsiedlung etwa wird derzeit nach der Ursache für den Ausfall der Beleuchtung gesucht. Auf er Homepage der Stadt Kaarst können die Mängel gemeldet werden.

 Nach und nach rüstet die Stadt die Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen um, die hoffentlich weniger störanfällig sind. Sie wurden längere Zeit im Versuchspark Driesch getestet und begutachtet (hier von Thomas Werbitzky).

Nach und nach rüstet die Stadt die Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen um, die hoffentlich weniger störanfällig sind. Sie wurden längere Zeit im Versuchspark Driesch getestet und begutachtet (hier von Thomas Werbitzky).

Foto: S. Büntig

Zwei Nächte in Folge war die Straßenbeleuchtung in der Vogelsiedlung ausgefallen. Einbrecher könnten dies für sich nutzen, befürchten die Anwohner, und die Polizei habe ihnen darum zugesichert, verstärkt Streife in der Siedlung zu fahren. Eine Elektrofirma ist derweil im Auftrag der Stadt auf der Suche nach dem Fehler. "Es handelt sich hierbei um ein größeres Gebiet mit einer Kabellänge von etwa drei Kilometer. Die Erdkabel liegen in 60 Zentimeter Tiefe und eine Prüfung ist daher sehr aufwendig", erklärt Stadtsprecherin Sigrid Hecker.

Es ist nicht der erste Vorfall im Kaarster Westen. Vor zehn Tagen fiel die Beleuchtung auch auf der Broicherdorfstraße aus. Ein Kurzschluss wurde entdeckt und behoben. Die Suche nach der Ursache weiterer Defekte dauerte eine volle Woche.

Kaputte Straßenlaternen und andere Beschwerden können der Stadt über den Mängelmelder auf ihrer Internetseite mitgeteilt werden. Seit kurzem steht hierfür auch eine Handy-App zur Verfügung. Vorgestern gingen dort einige Nachrichten aus der Vogelsiedlung ein. Zuvor meldeten Bürger aus Holzbüttgen und Vorst ebenfalls defekte Straßenbeleuchtung. Der Grund für die vermehrten Ausfälle der Straßenbeleuchtung liegt in der Jahreszeit.

Durch die starken Regenfälle ist das Erdreich inzwischen bis auf einen Meter Tiefe durchnässt und daher kann Wasser in beschädigte Kabel eindringen. Solche Schäden entstehen zum Beispiel durch Bautätigkeiten im Stadtgebiet. Wenn ein Kabel dabei nur leicht angeritzt werde, falle das bei der Bautätigkeit unter Umständen nicht auf und könne sich teilweise noch Jahre später auswirken, heißt es aus dem Tiefbauamt.

Durch die großen Ausfälle auf der Broicherdorfstraße und in der Vogelsiedlung verbreitete sich dagegen unter den Bürgern die Behauptung, die Stadt würde aus Gründen der Kostenersparnis die Straßenbeleuchtung ausschalten. In anderen Kommunen sei dies bereits übliche Praxis.

Die Stadt beruhigt: "Es gibt keinen Beschluss, und es ist weder im Gespräch noch beabsichtigt, Beleuchtungen auszuschalten", sagt Sigrid Hecker. Um Energie zu sparen, wird in den meisten Straßen allerdings die Intensität von 22 bis 6 Uhr um 50 Prozent abgesenkt. Um Energiekosten zu sparen, rüstet die Stadt derzeit ihre Straßenbeleuchtung schrittweise auf LED-Technik um. Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt im LED-Park Driesch hat sie jetzt im Nordosten von Kaarst damit begonnen. Im ersten Schritt werden östlich der Mittel- und Maubisstraße 566 Leuchten ausgetauscht. Die Gesamtkosten der Umrüstung belaufen sich auf 1,125 Millionen Euro. Das Bundesumweltministerium fördert sie mit 281000 Euro.

(NGZ/rl)
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