Kaarst Ein Haufen Hundesteuer

Kaarst · Kaarst Sollen Hunde künftig in Kaarst ohne Leine herumlaufen dürfen? Und ist zu erwarten, dass die geplanten Auslaufwiesen für die vierbeinigen Freunde von deren Haltern überhaupt aufgesucht werden? NGZ-Leser sagte am Mittwoch am heißen Draht zur NGZ-Redaktion ihre Meinung.

 NGZ-Leser sagten am heißen Draht ihre Meinung rund um´s Thema Hund.

NGZ-Leser sagten am heißen Draht ihre Meinung rund um´s Thema Hund.

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Kaarst Sollen Hunde künftig in Kaarst ohne Leine herumlaufen dürfen? Und ist zu erwarten, dass die geplanten Auslaufwiesen für die vierbeinigen Freunde von deren Haltern überhaupt aufgesucht werden? NGZ-Leser sagte am Mittwoch am heißen Draht zur NGZ-Redaktion ihre Meinung.

"Ich finde die Lösung mit den Freilaufflächen sehr gut", meint Matthias Johnen. "Ich wohne im Bereich eines solchen Wirtschaftsweges und habe die Problematik täglich vor der eigenen Haustüre liegen. Leider sind bei den Hundehaltern einige, die Ihre Hunde nicht im Griff haben, ihre Hunde frei quer durch die Felder jagen lassen, und keine Rücksicht auf Natur, Wild und Erholungssuchende nehmen, die sich dann immer wieder belästigt fühlen. Wenn hier ein eingezäunter Platz bei wäre wie das Klärwerk, könnten auch die Hunde mal von der Leine, die sonst nicht frei laufen können", so seine Meinung.

Birgit Langenfels vertritt folgende Auffassung: "Ich bin für eine Anleinpflicht in der Stadt und auch auf den Feldwegen. Ich bin betroffene Landwirtsehefrau. Wir haben schon in vielen Gesprächen mit Hundehaltern auf den Feldwegen um Rücksichtsnahme gebeten, aber - leider - meistens Unverständnis zurück bekommen. Jeder Hausbesitzer mag es auch nicht, wenn sein Vorgarten mit Häufchen gespickt wird - und stellt Warntafeln in seinen Garten. Aber warum gilt das Recht nicht auch für die Felder der Landwirte, denn wer zieht schon gerne Unkraut zwischen den Hundehaufen?"

Gerd Karenmeint: "Fakt ist, dass Hundekot nach zirka drei Wochen verrottet, ohne Auswirkung auf die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte. Das Vernichten von Saatgut oder Jungpflanzen durch das Scharren der Hunde sollte durch deren Halter unterbunden werden.

Die dadurch entstehenden Schäden sind dennoch als gering zu bezeichnen, da sie in keinem Vergleich zu den Schäden stehen, die durch das Befahren der Felder mit schwerem Gerät verursacht werden. Ursachen sind die Ausbringung von mit Chemie verseuchter Gülle beziehungsweise das permanente Besprühen mit Pestiziden, bei Kartoffeln bis zu acht mal im Jahr. Selbst bei starkem Wind wird keine Rücksicht auf die Bevölkerung genommen. Was machen eigentlich die Kontrollbehörden?"

Für Norbert Fromm ist klar: "Alle Hunde sollten draußen prinzipiell angeleint sein."

Elke Abendroth sagte: "Ich frage mich, wieso hier über eine Lockerung diskutiert wird. Schöner wäre es, wenn erst einmal die Einhaltung der Leinenpflicht durchgesetzt werden würde. Hier geht es doch nicht nur um die Haufen, sondern auch um Leute die Angst vor vier Beinen mit Gebiss haben. Im Stadtpark laufen ständig unangeleinte Hunde zwischen Kleinkindern herum, eine Kontrolle scheint hier nicht stattzufinden."

"Die Leinenpflicht für Hunde sollte weiter beibehalten werden", meint Heinrich Dammer. "Auf der einen Seite wird durch vielfältige Verordnungen und Gesetze versucht, dass der Verbraucher saubere Lebensmittel bekommt, und auf der anderen Seite werden diese Lebensmittel durch die Hinterlassenschaften unserer vierbeinigen Freunde in der freien Feldflur verunreinigt. Denn was bei uns auf dem Feld wächst, ist das Gemüse oder das Getreide für unser Brot, was wir im nächsten Supermarkt einkaufen. Noch nicht mal angesprochen ist die Unruhe und Panik, die ein frei laufender Hund im Frühjahr in der Kinderstube unserer Wildfauna anrichtet - zum Beispiel bei Hasen, Fasanen und Rebhühnern.

"Hunde sollten im Ortsbereich immer angeleint bleiben. Außerdem sollten die Halter darauf achten, dass bei Begegnungen mit Spaziergängern, Radfahrern und Joggern die Leinen kurzgehalten werden", so die Auffassung von Udo Bassek.

"Auch wir haben einen großen Hund und leinen ihn selbstverständlich an, sowohl im Stadtgebiet, als auch außerhalb, auf den vielzitierten Feldwegen der Stadt Kaarst", berichtet Martina Kaiser. "Allerdings nicht nur zum Schutz der Umwelt und der Mitmenschen, sondern auch zum Schutz des Tieres. Denn gerade auf den herrlich für bäuerliche Fahrzeuge asphaltierten Feldwegen rund um Kaarst herrscht ein derartig reger Autoverkehr, dass man der Meinung sein muss, man ginge versehentlich auf der Autobahn spazieren. Natürlich sind das alles Anlieger, sei es als Abkürzung nach Schiefbahn, zu irgendwelchen Bauernläden und und und. Auf diesen Feldwegen ist es für Mensch und Tier viel zu gefährlich."

"Ich bin selbst Hundebesitzerin. Man müsste nicht vor den Hunden, sondern vor manchen Haltern schützen", so Annemarie Schmitz. Die Hundebesitzer selbst machen sich durch ihr Verhalten ihren Ruf kaputt. Meine Meinung zu den Auslaufflächen: Diese eingezäunte Fläche wird eine Kampfbahn für Hunde werden."

Landwirt Paul Heusgen, der am Mittwoch der NGZ über die aktuellen Pläne für die Hundeauslaufflächen berichtet hatte, meldete sich am Mittwoch erneut in der Redaktion: "Die Kaarster Landwirte wollen nicht den Leuten das Spazierengehen auf den Feldwegen verwehren. Schließlich gibt es ja auch bis zu 15 Meter lange Leinen, die genutzt werden können, die Leinenpflicht wird so beachtet. Uns geht es in erster Linie um die Besitzer von großen Hunden und von Kampfhunden. Denn wenn die auf den Feldwegen sind, dann ist es schnell passiert, dass die Spaziergänger Angst bekommen und in Panik geraten."

(NGZ)
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