Kaarst Eigene Wiesen für Bellos Geschäfte

Kaarst · Kaarst Die einen lieben sie, freuen sich über die Anhänglichkeit und Treue, die die Vierbeiner ihnen entgegen bringen. Die anderen hassen Hunde - oder zumindest ihre Hinterlassenschaften. Letzteres trifft auf viele Kaarster Landwirte zu: Hunde, die in Erdbeerfeldern oder zwischen Spargelstangen ihr Geschäft verrichten, sind unbeliebt.

 Ob im Salatfeld oder im Spargel - obwohl in Kaarst Hunde angeleint werden müssen, halten sich nicht alle Hundebesitzer daran. Kaarster Landwirte verweisen auf hygienische Mängel, die durch Hundehaufen entstehen.

Ob im Salatfeld oder im Spargel - obwohl in Kaarst Hunde angeleint werden müssen, halten sich nicht alle Hundebesitzer daran. Kaarster Landwirte verweisen auf hygienische Mängel, die durch Hundehaufen entstehen.

Foto: M. Reuter

Kaarst Die einen lieben sie, freuen sich über die Anhänglichkeit und Treue, die die Vierbeiner ihnen entgegen bringen. Die anderen hassen Hunde - oder zumindest ihre Hinterlassenschaften. Letzteres trifft auf viele Kaarster Landwirte zu: Hunde, die in Erdbeerfeldern oder zwischen Spargelstangen ihr Geschäft verrichten, sind unbeliebt.

Paul Heusgen, Landwirt vom Paulshof an den Büttger Buscherhöfen, beschrieb am Dienstag im Gespräch mit der NGZ deutlich: "Aus hygienischen Gründen ist es nicht tragbar, wenn Hunde in den Feldern ihr Geschäft verrichten." Denn das Obst und Gemüse landet schließlich auf dem Tisch des Verbrauchers. In Kaarst hat sich ein Arbeitskreis "Hundewiesen" gebildet. Dort sind neben der Stadtverwaltung auch Kaarster Landwirte, die Kreisbauernschaft und die Landwirtschaftskammer vertreten.

"Es geht darum, Freilaufzonen für Hunde zu schaffen", berichtet Heusgen. In diesen Zonen könnten Hundehalter dann ihre Vierbeiner ihr Geschäft verrichten lassen. "Ziel ist, in allen fünf Ortsteilen eine solche Freilaufzone anzubieten", meint Heusgen. Denn es muss gewährleistet sein, dass diese Zonen auch angenommen werden - was nicht der Fall ist, wenn der Hundevater erst von Vorst bis zur Neusser Stadtgrenze fahren müsste.

Heusgen hat keine Bedenken, dass es vielen Hundebesitzern selbst zu viel sein könnte, in ihrem eigenen Wohnort diese Hundefreilauffläche aufzusuchen: "Die meisten Hundebesitzer kommen mit dem Auto an die Felder, drehen dort eine Runde mit dem Hund. Denen ist egal, ob sie dann ein paar Hundert Meter mehr fahren müssen." Weiterer Vorteil, so Heusgen: "Die Hundebesitzer sind dann unter sich und haben die Möglichkeit, sich zu unterhalten, während ihre Vierbeiner auf dem Platz sind."

Mehrere solcher Plätze sind schon in die engere Auswahl gekommen: "Zum einen wäre auf dem Gelände des alten Klärwerkes ein solcher Platz möglich. Dort tut sich in den nächsten zehn Jahren sowieso nichts, weil die Stadt kein Geld hat", beschreibt Heusgen.

Doch zunächst müsste noch der Erftverband gefragt werden - denn dem gehört das Areal. Bisher sind nach Auskunft der Stadtverwaltung allerdings noch keine Gespräche geplant: "Mit dem Erftverband wurden noch keine Gespräche geführt und es gibt auch noch keinen Termin für ein Gespräch", sagte am Dienstag Stadtpressesprecherin Sigrid Hecker.

Aber nicht nur auf dem Gebiet des alten Klärwerkes, sondern auch in Büttgen kämen mehrere Plätze für eine Hundefreilauffläche in Frage. Zum Beispiel im Bereich des Regenrückhaltebeckens im Büttgener Süden. "Das Regenrückhaltebecken am Neubaugebiet Hubertusstraße wäre ebenfalls geeignet", meint Paul Heusgen.

Die Mehrzahl der Hundehalter lässt ihre Lieblinge schon jetzt ohne Leine über die Felder laufen. Nicht nur der Hundekot ist ein Ärgernis. Die Tiere wühlen auch in den Feldern, vernichten so einen Teil der Saat. Um sich wirksam gegen die Hunde zu schützen, müsste Bauer Heusgen nach eigenen Berechnungen rund 60 Prozent seiner Flächen einzäunen. Für die Landwirte wäre das nicht zu bezahlen. Außerdem, so deren Meinung, solle die Stadt sich darum kümmern, Freilaufflächen für die Hunde einzurichten.

Am Mittwoch in der NGZ:

Zur Sache Kein Freibrief
Heisser Draht Hunde an die Leine ?

(NGZ)
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