Ehrenamtler in Kaarst Sonja Fischer spendet Trost

Kaarst · Sonja Fischer arbeitet seit 2002 in der Kaarster Hospizbewegung als Schriftführerin. Trauer und Tod sind wichtige Themen und müssen aus der Tabu-Zone geholt werden, findet sie.

Wenn Sonja Fischer über die Hospizbewegung und ihre ehrenamtliche Tätigkeit als deren Schriftführerin spricht, leuchten ihre Augen. Die Begeisterung über ihren Einsatz ist spürbar – denn das Thema Trauer und Tod ist ein immens wichtiges und muss aus der Tabu-Zone geholt werden, findet Fischer. Die 46-jährige gebürtige Kaarsterin hat sich beruflich mit einer Praxis für Sprachtherapie 2002 in ihrer Heimatstadt selbstständig gemacht. „Schon während meines Studiums der Heilpädagogik mit Schwerpunkt Sprache kam ich mit den Themen Trauer, Tod und Sterben in Kontakt“, sagt sie. Denn diese begegnen Fischer in ihrem Berufsalltag häufiger als gedacht. Sie behandelt Menschen nach Schlaganfällen und Kinder mit Behinderungen – und manchmal sterben ihre Patienten.

Durch Bekannte erfuhr sie von der Hospizbewegung. „Ich bin durch Arbeit und Fortbildungen sehr eingespannt und die Tätigkeit als Schriftführerin ist ideal für mich, denn ich kann mir alles frei einteilen“, erklärt Sonja Fischer. Seit ihrer Praxiseröffnung 2002 ist sie bei der Hospizbewegung ehrenamtlich tätig und betreute Sterbende. 2003 wurde sie Schriftführerin. Fischer schreibt Protokolle der Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen. Dort kann sie auf Unterstützung der Bürofachkraft Ruth Wilke zählen: „Die Arbeit ruht auf mehreren Schultern“, erklärt Fischer.

Die Schriftführung helfe bei der Transparenz des Vereins und bringe die nötige Förderung durch Spenden, sagt die Sprachtherapeutin. Die Vorstandsarbeit stuft sie als sehr wichtig ein: „Ohne sie kann ein Verein nicht funktionieren!“ Sie freut sich, auf diese Weise die Hospizbewegung mitgestalten zu können wie etwa bei der Gründung des Palliativnetzwerks für den Rhein-Kreis.

Als persönlich bereichernd empfindet sie den engen Kontakt zu den übrigen Vorstandsmitgliedern. Viele seien schon lange dabei, es habe sich ein enges Vertrauensverhältnis entwickelt und Andrea Lißke, Geschäftsführerin der Hoszpizbewegung, sei immer ansprechbar. Sonja Fischer konnte auch in einer persönlichen Notsituation auf die Hospizbewegung zählen: Die schwere Krankheit und das Sterben ihrer Mutter wurden vom Verein aufgefangen und waren ihr ein Trost.

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