Kaarst Dreifachturnhalle: Wie es weitergeht

Kaarst · In einer gemeinsamen Sondersitzung haben der Sport- und der Bauausschuss alle unaufschiebbaren, für die Einhaltung des Baubeginns wichtigen Sparmaßnahmen beim Neubau der Dreifachturnhalle beschlossen.

 Von der alten, maroden Dreifachturnhalle an der Pestalozzistraße ist kaum noch etwas zu erkennen. Der Abriss des Gebäudes verläuft bislang planmäßig.

Von der alten, maroden Dreifachturnhalle an der Pestalozzistraße ist kaum noch etwas zu erkennen. Der Abriss des Gebäudes verläuft bislang planmäßig.

Foto: Klaus Jazyk

Das Problem ist die Zeit. Der von der Stadt Kaarst mit dem Neubau der Dreifachturnhalle beauftragte Architekt Thomas Belha brachte das Dilemma nach einer zweieinhalbstündigen gemeinsamen Sondersitzung des Sport- und des Bauausschusses am Donnerstagabend auf den Punkt: "Jeder Tag, den wir verstreichen lassen, kostet uns vielleicht den Baubeginn Mitte November". Und damit einen Teil der Fördergelder aus dem Konjunkturpaket II. Das überzeugte. Deshalb nickten die Ausschüsse alle unaufschiebbaren, für den Zeitplan wichtigen Entscheidungen ab.

Das Architektenbüro Belha und das Ingenieurbüro Herwartz wurden mit einer neuen Planung und Kostenberechnung für den Neubau beauftragt. Die komplette Ausführungsplanung sollte ursprünglich ein Generalunternehmer übernehmen. Weil aber auf die vom Stadtrat im Oktober 2009 beschlossene Teilfunktionalausschreibung für den Hallenneubau nur fünf Unternehmer konkrete Angebote abgaben, die wiederum alle über dem zuvor festgesetzten Neubau-Budget lagen, musste der Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss die Teilfunktionalausschreibung aufheben und eine neue gewerkeweise Ausschreibung beschließen.

4,15 Millionen Euro sind insgesamt für den Abriss der alten und den Bau der neuen Halle im städtischen Haushalt vorgesehen. Davon sollten 2,1 Millionen Euro durch das Konjunkturpaket II abgedeckt werden. Wegen der Zeitverzögerung müssen die Fördergelder jetzt zum Teil auf andere Projekte umgeschichtet werden, damit sie nicht verloren gehen. Rund 600 000 Euro müssen im Vergleich zur ursprünglichen Planung eingespart werden, um die 4,15 Millionen-Grenze zu halten. Die Frage ist: An welcher Stelle?

An der seinerzeit festgelegten Zahl von 600 Zuschauerplätzen soll jedenfalls nicht gerüttelt werden. Diese macht den Neubau wegen entsprechend hoher Auflagen etwa im Bereich Brandschutz zwar besonders teuer, wird aber von Politik und Verwaltung für nötig erachtet. In der neuen Halle sollen unter anderem die Crash Eagles Skaterhockey-Bundesligaspiele austragen können. Einsparmöglichkeiten in Höhe von 370 000 Euro gibt es allerdings beim Raumprogramm, insbesondere durch eine Straffung der Kubatur, also des Gebäudevolumens. Diese wurde auch beschlossen.

Der Arbeitskreis Dreifachturnhalle wurde am Donnerstag beauftragt, über weitere Sparmaßnahmen — zum Beispiel über Beibehaltung oder Entfall einer Wärmepumpe, einer Solaranlage für die Warmwasseraufbereitung oder einer Stiefelwaschanlage — zu beraten und seine Vorschläge dem Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss vorzulegen.

(NGZ)
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