Kaarst Diakonie nutzt "Brücke" für mobilen Pflegedienst

Kaarst · Ab Herbst soll im ehemaligen evangelischen Gemeindezentrum an der Oststraße zudem die erste Kaarster Senioren-Tagespflege entstehen.

 Ulrike Gerhards (l.) zieht mit dem Ambulanten Pflegedienst ins ehemalige Gemeindezentrum "Die Brücke" - zur Freude von Pfarrerin Begemann.

Ulrike Gerhards (l.) zieht mit dem Ambulanten Pflegedienst ins ehemalige Gemeindezentrum "Die Brücke" - zur Freude von Pfarrerin Begemann.

Foto: Salz

Den Begriff "Klinkenputzen" mag Ulrike Gerhards eigentlich nicht. Aber genau das macht die neue Leiterin des Ambulanten Pflegedienstes "Die Brücke" derzeit. Die 53-Jährige informiert Ärzte, Seniorenbeauftragte, Geschäftsinhaber, Gemeinden und Pflegeheime über die neue Nutzung des einstigen Gemeindezentrums "Die Brücke" der evangelischen Kirchengemeinde in Kaarst. Denn an der Oststraße 17 hat der Ambulante Pflegedienst der Diakonie Neuss-Süd seine Heimat gefunden. Ab Herbst soll hier zudem die erste Kaarster Senioren-Tagespflegeeinrichtung entstehen. Die Diakonie wird das Gebäude für 20 Jahre anmieten.

Noch sind die Teamräume sowie das Büro der Pflegedienstleiterin im Untergeschoss nicht vollständig eingerichtet. Aber bis zum 10. Mai, dem Tag der offiziellen Eröffnung, werden diese Arbeiten abgeschlossen sein, erklärt Pfarrerin Annette Marianne Begemann. Sie freut sich, dass das ehemalige Gemeindezentrum künftig anders genutzt wird. "Das ist eine neue Chance für unsere Gemeinde. Denn wir bleiben Eigentümer der Immobilie und stärken gleichzeitig unser sozial-diakonisches Engagement mit den innerkirchlichen Partnern."

"Die Brücke" hatte das Presbyterium in den vergangenen Jahren häufig beschäftigt. "Als Gemeindezentrum wurde es schon viele Jahre lang nicht mehr genutzt", so Begemann. Es war zwar immer mal Treffpunkt für verschiedene Veranstaltungen - zeitweise waren auch Räume vermietet -, aber eine konsequente Nutzung als Gemeindezentrum war schon aufgrund der Randlage nicht mehr möglich. "Zuletzt war die 'Brücke' an die Stadt vermietet und übergangsweise waren zwei Gruppen der Kita Bussardstraße hier untergebracht", erinnert sich Begemann. Danach stand das Gebäude etwa ein Jahr lang leer.

Eigentlich hatte das Presbyterium bereits den Beschluss gefasst, die "Brücke" zu verkaufen. "Doch dann ergab sich im Gespräch mit der Diakonie Neuss-Süd eine andere Idee", so Begemann. Nämlich die der Altenpflege. Der Gesetzgeber hatte erst vor kurzem die Weichen dafür gestellt, indem er Alternativen zur Heimunterbringung geschaffen hat durch Fördermöglichkeiten sowohl für die Ambulante Pflege als auch für die Tagespflege. So können Pflegebedürftige länger zuhause bleiben und Angehörige wissen diese gut betreut, zählt Gerhards die Vorteile auf.

Die Räumlichkeiten der "Brücke" mit dem offenen Küchenbereich, den Aufenthalts- und Sanitärräumen bieten sich dafür an. "Ich war regelrecht geflasht, als ich das erste Mal hier reinkam", so Gerhards. Zunächst zieht der Ambulante Pflegedienst "Die Brücke" mit vier Vollzeitkräften unten ein und wird einige Räume für Teambesprechungen und Dokumentationen belegen. Ansonsten werden die neuen Kolleginnen vor allem außer Haus tätig sein: Drei Fahrzeuge mit nicht zu übersehendem Logo "Ambulanter Pflegedienst Die Brücke" werden dann künftig durch Kaarst flitzen.

"Das ist aber nur der Anfang", sagt Begemann. Denn die Diakonie Neuss-Süd wird hier eine Senioren-Tagespflege-Einrichtung eröffnen. Die Planungen stehen, der Bauantrag für die Umbauarbeiten wird in Kürze gestellt und sofern alles klappt könnten ab Herbst bis zu 15 Pflegebedürftige in der Zeit von 9 bis 16.30 Uhr hier in die Tagespflege kommen. Begemann: "Als Gemeinde mit sozial-diakonischem Auftrag freuen wir uns über zwei weitere Bausteine in der Seniorenarbeit."

(BroerB)
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