Kaarst Der "Übergangs-Pfarrer"

Kaarst · Am 1. September tritt Axel Werner seinen auf ein Jahr begrenzten Dienst als Pfarrverweser und vorübergehender Nachfolger von Monsignore Josef Brans im katholischen Kirchengemeindeverband an.

 Axel Werner stammt aus Bonn. Kaarst ist ihm nicht unbekannt. Seine erste Stelle führte ihn nach Vorst und Holzbüttgen. Von Josef Brans wurde er ausgebildet.

Axel Werner stammt aus Bonn. Kaarst ist ihm nicht unbekannt. Seine erste Stelle führte ihn nach Vorst und Holzbüttgen. Von Josef Brans wurde er ausgebildet.

Foto: Michael Reuter

Nach dem Ausscheiden von Monsignore Josef Brans ist ein Nachfolger noch nicht in Sicht. Weil das so ist und damit die kirchliche Arbeit im katholischen Kirchengemeindeverband kontinuierlich weitergeführt wird, tritt am 1. September Axel Werner seinen auf ein Jahr begrenzten Dienst als Pfarrverweser an.

Der 47 Jahre alte Priester betritt in Kaarst kein komplettes Neuland: 1989 war er Diakon in Vorst und Holzbüttgen, von Josef Brans wurde er ausgebildet. Axel Werner weiß, dass "Pfarrverweser" ein sperriger, ja irreführender Begriff nach heutigem Sprachgebrauch ist. "Früher regelte ein Reichsverweser die politischen Geschäfte in Abwesenheit des Kaisers", erklärt Werner. Er hat eine eigene Definition des Pfarrverwesers: "Das ist ein Pastor auf Zeit, vom Bischof eingesetzt und so lange aktiv, bis ein neuer Leitender Pfarrer kommt."

Der 47-Jährige stammt aus Bonn, wo er nach dem Abitur katholische Theologie studierte. Seine erste Stelle führte ihn – wie erwähnt – nach Vorst und Holzbüttgen. "Diese Orte sind mir noch wohlvertraut", sagt Werner, der am 1. Juni 1990 im Kölner Dom zum Priester geweiht wurde. 1995 zog es ihn in die Ferne: Er war drei Jahre lang Pfarrer in Quito, der Hauptstadt Ecuadors und anschließend vier Jahre in Mexiko-Stadt. Im April 2002 wählte ihn das Internationale Kolpingwerk zum Generalpräses. Dieses Amt hatte er neun Jahre lang inne. Auf eigenen Wunsch erklärte er seinen Rücktritt, um eine andere Aufgabe im Erzbistum Köln zu übernehmen.

Axel Werner lebt in Neuss. Also – was lag da näher, als ihn mit der Aufgabe auf Zeit in Kaarst zu betrauen? "Es haben bereits Gespräche stattgefunden mit allen Beteiligten in Kaarst, Holzbüttgen, Vorst und Büttgen", sagt er. Werner, der dem Kolpingwerk weiterhin eng verbunden sein wird, hat bereits mitbekommen, dass der Kirchengemeindeverband in Kaarst sehr rege ist und – dass es dort gute, engagierte haupt- und ehrenamtliches Mitarbeiter gibt. "Davor habe ich Respekt, ebenso wie vor der Vielfalt der Aufgabe, die auf mich zukommt."

Respekt darf aber nicht mit Angst gleichgesetzt werden – der 47-Jährige geht seine neue berufliche Herausforderung gelassen an. Was macht Axel Werner gerne in seiner Freizeit, wofür kann er sich begeistern? "Ich bin großer Opernfan, außerdem liebe ich den Segelflugsport, den ich früher aktiv ausgeübt habe", erklärt der Pfarrverweser. Gerne unternimmt er auch Fernreisen. Und er interessiert sich für Politik, egal, ob auf örtlicher oder auf Bundesebene.

Dass er auf Dauer in Kaarst bleiben werde, sei ausgeschlossen, sagt er. Das Amt ist ausdrücklich auf längstens auf zwölf Monate begrenzt. Aus diesem Grunde wird es auch keine feierliche Einführung geben und der Pastor auf Zeit wird auch in Neuss wohnen bleiben.

Seine ersten Gottesdienste wird Axel Werner in den einzelnen Ortsteilen an folgenden Tagen halten: In Vorst am 3. September um 17 Uhr, einen Tag später dann um 10.15 Uhr in Holzbüttgen, am 10. September um 18 Uhr in Kaarst sowie am 11. September um 11.30 U3hr in Büttgen.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort