Kaarst Der Lückenschluss zur Neuen Mitte rückt näher

Kaarst · Die Stadt Kaarst und die katholische Kirche St. Martinus sind in Gesprächen über die Nutzung der Wiese an der Rathausstraße.

 In der Frage über die möglichen Nutzung der Wiese an der Martinus-Kirche gibt es wieder Bewegung.

In der Frage über die möglichen Nutzung der Wiese an der Martinus-Kirche gibt es wieder Bewegung.

Foto: Lothar Berns

Seit dem Bau des Rathauses und den Arkaden Mitte der 1990er Jahre macht sich die Politik Gedanken darüber, wie der alte Dorfkern mit der Neuen Mitte weiter zusammenwachsen kann. Eine künstlerische Verbindung schafft das Stelenkonzept, außerdem soll sich ein Grüngürtel von Norden nach Süden ziehen. Für den Lückenschluss im Bereich Rathaus- und Maubisstraße gibt es seit Jahren viele Ideen und Pläne zur städtebaulichen Gestaltung, und es wird schwer darum gerungen.

Nun scheint es einen kleinen Schritt voranzugehen. Die Stadt befinde sich in konstruktiven Gesprächen mit der Kirchengemeinde St. Martinus, "um in der Sache Bewegungsspielraum zu gewinnen", sagt Bürgermeister Franz-Josef Moormann. Verhandlungssache ist die Wiese an der Rathausstraße gegenüber dem vor einigen Jahren errichteten Büro- und Geschäftshaus. Das freie Grundstück gehört größtenteils der Kirche, nur eine kleine Parzelle ist im Besitz der Stadt. Man sei bereit, so heißt es, dort einen "kompatiblen Baukörper" zum gegenüberliegenden Büro- und Geschäftshaus zuzustimmen.

Unangetastet bleibt auch weiterhin der Garten hinter der Martinus-Kirche, um die Sichtbeziehung von der Maubisstraße zum Gotteshaus zu erhalten. Der Bereich entlang des Privatwegs zwischen Rathaus- und Maubisstraße soll als Grünzug aufgewertet werden, dazu möchte die Stadt eine Fläche von rund 1700 Quadratmeter von der Kirche erwerben. Grundstücksausschuss und Stadtrat haben das in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen.

Dies könnte auch den Plänen von Konditormeister Hermann-Josef Schop entgegenkommen. Zum Hintergrund: Der Familienbetrieb verhandelt schon seit 1953 mit der Stadt um einen Aus-, Um- und Neubau auf seinem rund 3000 Quadratmeter großen Grundstück. In 2010 schrieb der Konditormeister auf eigene Kosten einen Architektenwettbewerb für sein "Maubis-Karree" aus. Anfang 2011 leitete die Politik ein Bauleitplanverfahren ein, im Folgejahr wurden die im B-Plan formulierten städtebaulichen Leitziele unter anderen durch den Erhalt des Kriegerdenkmals samt Linden an der Ecke Maubis-/Neusser Straße ergänzt. Das Grundstück gehört der Stadt, Schops Baupläne, so argumentiert die Stadt, halten die erforderliche Abstandsfläche zum benachbarten Ehrenmal nicht ein.

Für Grundstücke im öffentlichen Eigentum gelten andere Regeln als für nachbarliche Flächen im Privatbesitz. Die Stadt könnte so zulassen, dass Schop näher an die Grundstücksgrenze baut. Zwar möchte sie das nicht für den nördlichen Bereich zum Kriegerdenkmal hin, doch wenn der Grünzug entlang des Privatwegs von der Kirche an die Stadt verkauft wird, wäre sie bereit, so heißt es, einen Bau näher an der Grundstücksgrenze zu erlauben.

(NGZ)
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