Kaarst Der "Booster" ist die größte Kirmesattraktion

Kaarst · Morgen Mittag beginnt das Kaarster Schützenfest. Platzmeister Rico Wallfaß hat die NGZ vorab über den Kirmesplatz geführt.

 Nichts für schwache Nerven: Guido Otterbein (vorne), Schriftführer im Vorstand der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft, und Platzmeister Rico Wallfaß testen den "Booster" schon einmal vorab.

Nichts für schwache Nerven: Guido Otterbein (vorne), Schriftführer im Vorstand der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft, und Platzmeister Rico Wallfaß testen den "Booster" schon einmal vorab.

Foto: Lothar Berns

Was die Kirmesbesucher zum Kaarster Schützenfest erwartet, kann seit einigen Tagen beobachtet werden. Bereits vor zwei Wochen stellten einige Aussteller ihre Fahrzeuge und Anhänger auf dem Kirmesplatz an der Mittelstraße ab, am Montag begannen die ersten Aufbauarbeiten. Erst gestern konnte die letzte große Lücke geschlossen werden: Der "Shaker" musste vom TÜV neu abgenommen werden und bekam erst Mitte der Woche seine Zulassung.

Wäre dies nicht glatt gelaufen, so hätte Rico Wallfaß aber Ersatz in der Hinterhand gehabt. Der Platzmeister für die Kaarster Kirmes ist selbst der Erste, der seine Stände aufbaut. Ihm gehören die Süßwarenbude am Eingang mit gebrannten Mandeln und Popcorn sowie der Biergarten in der Mitte des Kirmesplatzes. "Ich habe bereits vor zwei Wochen mit dem Aufbau begonnen, damit ich mit meinem Betrieb so weit fertig bin, wenn die anderen Schausteller kommen", sagt er.

Seine Familie zeichnet seit bald 50 Jahren verantwortlich für die Gestaltung des Kirmesplatzes. Im Jahr 2007 übernahm Rico Wallfaß die Aufgabe vom Vater Peter. "Wir möchten immer einen guten Mix aus Altbewährtem und neuen Attraktionen schaffen", sagt er. Die Betreiber vom Pferderennen oder der Wurfbude etwa sind seit Jahrzehnten in Kaarst dabei, andere Stände wie die Pizzeria sind auf dem Platz umgezogen.

Als umherreisender Schausteller erlebt Rico Wallfaß auf anderen Volksfesten immer wieder neue Attraktionen. So konnte er für dieses Jahr den "Booster" als Neuheit für Kaarst gewinnen. Sein rot leuchtender und alles andere überragender Schriftzug wird vor allem im Dunkeln bereits in der Ferne besonders zur Geltung kommen.

Eine Fahrt im "Booster" ist nichts für Zartbesaitete: Einmal dreht sich die schräge Plattform, dann die Kreuze mit den Gondeln, die sich wiederum selbst noch einmal überschlagen. Danach ist der Adrenalinpegel auf Anschlag. Als weitere Attraktion konnte Rico Wallfaß das größte Spiegel-Labyrinth Europas nach Kaarst holen. 8500 Glühlampen an der neun Meter hohen Fassade locken die Besucher an, dahinter verbergen sich 600 Meter Wegstrecke. Endlostunnel, Nebel, Licht- und Blitzeffekten erschweren die Orientierung. Ein immer wieder beliebter Kirmes-Klassiker ist der "Octopussy" direkt am Festzelt. Seine Tentakel bewegen sich in fünf Richtungen.

Morgen um 12 Uhr wird der Festplatz mit Fassanstich offiziell eröffnet. Bis dahin werden die letzten Stofftiere an der Losbude hängen, die ersten Würstchen gegrillt und hoffentlich auch der noch erwartete Cocktailstand aufgebaut sein. Allen Schaustellern steht Platzmeister Rico Wallfaß als Ansprechpartner bei Problemen zur Verfügung. "Aber hauptsächlich ist es meine Aufgabe, einen reibungslosen Auf- und Abbau zu koordinieren", sagt er. So benötigt manches Fahrgeschäft zwar zwei bis drei Tage zum Aufbau, doch selbiges ist innerhalb weniger Stunden abgebaut und seine Lkw am Mittwochmittag schon verschwunden.

(stef)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort