Kaarst CDU kritisiert Baulandliste

Kaarst · Die Union kritisiert am "Handlungskonzept Wohnen" der Planungsverwaltung massiv eine mangelnde Absprache mit der Politik. Zudem verweist sie etwa für die Freifläche an der Birkhofstraße auf bestehende Beschlüsse.

Im Juni will der Regionalrat den endgültigen Beschluss über die Leitlinien für den neuen Regionalplan fassen. Darum wird das Thema "Wohnen und Bauen" Politik und Verwaltung in den kommenden Monaten beschäftigen.

Nach den Grünen äußert jetzt auch die CDU öffentlich massive Kritik an der Bauland-Reserveflächenliste der Verwaltung. "Gerade angesichts hoher Arbeitsauslastung im Technischen Dezernat wäre es wünschenswert gewesen, zunächst einmal das Gespräch mit der Politik zu suchen", sagt CDU-Stadtverbandschef Lars Christoph. "Andernfalls besteht die große Gefahr, dass viel Energie in eine völlig falsche Richtung gelenkt wird."

Gegen massiven Flächenverbrauch

In einem Entwurf für ein "Handlungskonzept Wohnen" geht die Stadt derzeit davon aus, dass in Kaarst bis zum Jahr 2030 eine Nachfrage von mehr als 2000 Wohnungen — davon circa 1200 im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser und 800 im Bereich der Mehrfamilienhäuser — besteht.

Um diese Nachfrage decken zu können, heißt es, würden circa 76 Hektar zusätzliche Baulandfläche gebraucht. Bereiche, in denen gebaut werden könnte (85,5 Hektar), hat die Verwaltung in ihrem Entwurf aufgelistet.

"Mit uns wird es einen derart massiven Flächenverbrauch in Kaarst nicht geben", betont Christoph. "Die Ideen der Planungsverwaltung stehen in wesentlichen Punkten im völligen Widerspruch mit unseren Vorstellungen."

Auch Ingo Kotzian, Obmann Planung der CDU-Fraktion, sagt: "Ein Zusammenwachsen der Ortsteile Vorst und Holzbüttgen bzw. Driesch und Vorst haben wir stets abgelehnt." Eine Umsetzung der Verwaltungsüberlegungen liefe aber faktisch darauf hinaus.

Vor allem die Ausweisung von elf Hektar neuer Wohnbauflächen im Linning und acht Hektar im Rottfeld stoßen auf Widerstand bei der Union. Kritisiert werden aber auch Überlegungen für den Ortsteil Büttgen. "Ein Wiederaufgreifen der Planungsaktivitäten im Bereich Büttgen Nord-Ost steht aus unserer Sicht nicht auf der Agenda", stellt Christoph klar. Irritiert sei man bei der CDU zudem über eine Aussage von Wirtschaftsförderer Dieter Güsgen.

Im Gespräch mit der Redaktion hatte Güsgen erklärt, bezogen auf die Flächen an der Birkhofstraße müsse die Politik zunächst sagen, was dort passieren soll. "Es gibt hier einen — zugegebenermaßen schon etwas älteren — Beschluss des Planungsausschusses aus dem Jahr 2002, in dem detaillierte Vorgaben für die beiden Flächen gemacht worden sind", sagt Christoph. "Ich sehe derzeit nicht, dass dieser Beschluss zeitlich überholt ist." Dieser sieht unter anderem Wohnbebauung westlich der Bahnunterführung und "innerörtliches Grün" vor.

(NGZ)
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