Kaarst Büttgener diskutieren über Supermarkt

Kaarst · Zu zwei ersten Bürgerversammlungen hatte in den vergangenen Monaten die Stadt eingeladen. An diesem Abend war die Bürgerinitiative "Kein Supermarkt auf dem Berliner Platz" der Gastgeber. Rund 120 Bürger kamen ins Pfarrzentrum.

 Die Bürgerinitiative um Willy Andreas (v.l.), Bernhard Rieksmeier, Klaus Strümpel und Rainer Neuendorf erläuterte ihre Argumente.

Die Bürgerinitiative um Willy Andreas (v.l.), Bernhard Rieksmeier, Klaus Strümpel und Rainer Neuendorf erläuterte ihre Argumente.

Foto: Lothar Berns

Vorwürfe, Beschimpfungen, Unsachlichkeiten oder noch schlimmer — Desinteresse: Wer das erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Geschätzte 120 Büttgener Bürger kamen am Mittwochabend ins katholische Pfarrzentrum an der Pampusstraße, um über die Zukunft des Einzelhandels in Bütten zu diskutieren — über weite Strecken konstruktiv und zum dritten Mal mittlerweile.

Zu zwei ersten Bürgerversammlungen hatte in den vergangenen Monaten die Stadt eingeladen. Die Verwaltung favorisiert den Standort Berliner Platz. An diesem Abend war die Bürgerinitiative "Kein Supermarkt auf dem Berliner Platz" der Gastgeber. Auf dem Podium: Willy Andreas, Bernhard Rieksmeier, Klaus Strümpel und Rainer Neuendorf. Im Publikum: Bürgermeister Franz-Josef Moormann, Vertreter des Stadtrats, Einzelhändler und Mitglieder der Interessengemeinschaft (IG) Büttgen, Anwohner des Berliner Platzes und — Büttgener, die offenbar einfach Interesse am Thema hatten. Grundlegend neue Erkenntnisse, die Sachlage betreffend, gab es schlussendlich zwar keine. Was am Ende blieb, war aber die Gewissheit, dass es — pro oder kontra Berliner Platz — nachvollziehbare Argumente und ein gewisses Verständnis für diese auf beiden Seiten gibt.

Stand der Dinge ist nämlich der: Weil die Einzelhandelskette "Kaiser's" voraussichtlich bis Ende 2013 ihren "zu klein gewordenen" Lebensmittelmarkt am Rathausplatz aufgibt, wird unter Zeitdruck nach einer Lösung gesucht. Zwar wurde der Mietvertrag für den Supermarkt an der Luisenstraße bis 2016 verlängert. Mittelfristig droht dennoch eine "Versorgungslücke".

Als Alternativstandorte waren ursprünglich der Berliner Platz, das Kirchengelände gegenüber der Pampusschule, das ehemalige Postgebäude, das freie Areal an der Birkhofstraße (Schützenplatz) und eine Erweiterung des bisherigen Supermarktstandorts an der Luisenstraße in der Diskussion. Auch die "Optimierung" des Ladenlokals am Rathausplatz wurde mehrfach "durchgerechnet". Verwaltung und politische Mehrheit sind zu dem Schluss gekommen, dass allein die Option "Berliner Platz" sinnvoll ist. Die CDU als größte Fraktion im Rat ist für eine Doppellösung: mit einem Supermarkt am Berliner Platz und einem nördlich der Bahn. Im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens spricht die Stadt derzeit potenzielle Betreiber und Investoren an. Bis Mitte Dezember können die ihr Angebot abgeben. Vor allem die Büttgener Einzelhändler befürworten das. Die Anwohner des Berliner Platzes befürchten dagegen mehr Lärm und Verkehr.

Der Bürgermeister stellt am Mittwoch noch einmal öffentlich klar, dass das Postgebäude für die Stadt tatsächlich nicht zum Verkauf steht und dass Gespräche mit "Kaiser's", einen Verbleib am Rathausplatz betreffend, geführt wurden — so, wie es aussieht, ohne Erfolg.

(NGZ/ac)
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