Mehr Anmeldungen als Plätze Eltern fordern vierte Grundschulklasse

Kaarst/Büttgen · Im kommenden Sommer gibt es an der Büttgener Grundschule Budica mehr Anmeldungen als Plätze. Das ruft nun Eltern auf den Plan. Doch Schuldezernent Sebastian Semmler machte den Betroffenen wenig Hoffnung.

 An der Grundschule Budica in Büttgen gibt es im kommenden Sommer nicht genügend Plätze für Erstklässler – zum Unmut der Eltern.

An der Grundschule Budica in Büttgen gibt es im kommenden Sommer nicht genügend Plätze für Erstklässler – zum Unmut der Eltern.

Foto: Stephan Seeger

93 Anmeldungen sind für die Büttgener Grunschule Budica eingegangen – allerdings sind nur 81 Plätze zu vergeben. Zwölf Elternpaare erhalten in den kommenden Wochen also eine Absage der Stadt und müssen ihr Kind in eine andere Schule schicken. Das geht vielen Büttgener Eltern gegen den Strich – auch, weil anstatt einer weiteren Schule im Ortsteil Büttgen immer mehr Wohnbebauung geplant wird. Eine Gruppe von rund 15 Müttern hat sich nun zusammengeschlossen und will die Stadt dazu bringen, eine vierte Klasse in der Budica-Grundschule zu installieren.

Die Prognose zur Bevölkerungsentwicklung der Stadt Kaarst zeigt: Büttgen wird in den kommenden Jahren der Stadtteil, in den die meisten Zuzüge von außerhalb zu erwarten sind. Dadurch werden auch immer mehr Kinder nach Büttgen ziehen – und diese brauchen natürlich einen Platz in der Grundschule. Allerdings ist dieser Platz begrenzt. „Die Stadt will Familien mit Kindern nach Büttgen locken, deshalb muss sie auch in die Infrastruktur hier investieren“, sagt eine Mutter, die namentlich nicht genannt werden möchte, unserer Redaktion. Sie beschwert sich darüber, dass die Stadt bei der Vergabe der Schulplätze nicht transparent ist, im Gegenteil. „Niemand weiß, warum gerade sein Kind abgewiesen wird“, klagt sie.

Derzeit gibt es in der Grundschule Budica drei Eingangsklassen – zwei städtische und eine katholische. Jede Klasse besteht aus 27 Schülern. Eine Zahl, die nach Meinung der Mütter gerade noch vertretbar ist. Sollten sich die Prognosen für die kommenden Jahre aber bestätigen, werden die Klassen immer größer. Und das ist nach Meinung der Mütter-Vereinigung ein Problem. „Das passt von vorne bis hinten nicht. Perspektivisch muss es eine vierte Klasse geben“, sagt die Mutter eines Kindes, das im Sommer eingeschult werden soll. Ob es einen Platz bekommt, weiß die Mutter heute allerdings noch nicht. Paradox: Die Schule hat mit der Stadt ein Projekt mit dem Ziel ins Leben gerufen, dass die Kinder in Büttgen bleiben sollen – vom Kindergarten bis hin zur Grundschule. Unterstützung erhalten die Eltern von der CDU. Die in einem Ortsteil wohnenden Kinder sollen auch vor Ort in diesem Ortsteil beschult werden können. Darauf müssen die Anstrengungen aller am Aufnahmeverfahren Beteiligter ausgerichtet sein“, fordert der CDU-Vorsitzende Lars Christoph.

Am Mittwoch haben rund 40 Mütter und Väter dem Schuldezernenten der Stadt, Sebastian Semmler, ihre Probleme dargelegt. Doch Semmler machte den Anwesenden wenig Hoffnung darauf, dass es im kommenden Schuljahr eine vierte Einstiegsklasse geben wird. „Stand heute haben wir weder das Geld noch das Personal dazu, den Standort Büttgen auszubauen“, sagte Semmler. Die Eltern waren nicht gerade erfreut und wollten sich nicht mit dieser Antwort zufrieden geben. Sie machten Vorschläge, wie kurzfristig womöglich doch noch eine vierte Klasse eingerichtet werden könne: Etwa durch die Nutzung von leerstehenden Flüchtlingsunterkünften oder der Pampusschule. „Packen wir es doch gemeinsam an. Das ist doch der richtige Zeitpunkt zu zeigen, was wir als Stadt zusammen leisten können“, sagte eine Mutter. Das Thema wird die Stadt weiterhin beschäftigen – schon in der Ratssitzung am 31. Januar.

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