Kaarst Büttgen bleibt eine Hochburg der CDU
Kaarst · An Tag zwei nach der Kommunalwahl kristallisieren sich Gewinner und Verlierer heraus. In fast allen Parteien gibt es von beidem.
Für Markus Wetzler war der Wahlsonntag ein grausamer Tag, obwohl er genaugenommen zu den Wahlgewinnern gehört. Zum ersten Mal zieht die Piratenpartei - genauso wie die Alternative für Deutschland (Afd) - mit einem Sitz in den Kaarster Stadtrat ein. 280 Stimmen (1,42 Prozent) konnten die "Orangenen" erringen. Markus Wetzler hatte sich mehr erhofft. "Mir ist klar, dass der Bundestrend für uns nach unten zeigt", sagt er. "Trotzdem bin ich enttäuscht, dass wir mit unseren kommunalen Themen so wenig Menschen erreichen konnten. Beim Thema Fluglärm zum Beispiel haben wir versucht, viel in Bewegung zu setzen und dafür sogar unsere Landtagsfraktion miteingespannt."
Verlierer unter den Gewinnern gibt es auch bei den Sozialdemokraten. "18 Prozent plus" und "Absetzen von den Grünen" hatte Parteichef und Neu-Ratsmitglied Kocay Ekici vor der Wahl als Ziel ausgegeben. Am Ende sind es 17 Prozent geworden - drei Prozent mehr als 2009. Damit ist die SPD eindeutiger Sieger in der Gewinn- und-Verlustrechnung.
Gesamtschule, Fluglärmbekämpfung, sozialer Wohnungsbau - abgesehen vom positiven Bundestrend habe man in Kaarst offenbar die richtigen Themenschwerpunkte gesetzt, sagt SPD-Spitzenkandidatin Anneli Palmen. In ihrem eigenen Wahlbezirk Karlsforster Straße/Jahnstraße fiel das Wahlergebnis allerdings knapper aus. Palmen kam dort auf 16,83, Axel Jens von den Grünen auf 16,50 Prozent. Im Wahlbezirk Driesch/Hubertusstraße erreichte Heinrich Hannen mit 19,52 Prozent nicht nur das beste Ergebnis bei den Grünen, sondern auch das zweitbeste hinter der CDU. Die bisherige SPD-Fraktionschefin Elke Beyer musste sich im Wahlbezirk Vom-Stein-Straße/Römerstraße mit "Platz vier" zufriedengeben und wurde sogar von der FDP in Person von Uschi Baum (ehemals CDU) überholt.
Für die Christdemokraten war Büttgen insgesamt ein gutes Pflaster. Trotz - oder gerade wegen - der nach wie vor anhaltenden Diskussion um den Supermarkt-Standort "Berliner Platz" gingen etwa im Wahlbezirk Jan-van-Werth-Straße/Glehner Straße rund 67 Prozent der Berechtigten zur Wahlurne. Der nach der "Zillmer-Affäre" CDU-intern in die Kritik geratenen Parteichef Lars Christoph hielt das 2009-Ergebnis, holte 45,03 Prozent der Stimmen und - gewann.
