Jubiläum in Büttgen 50 Jahre Rathaus – eine Planung am Reißbrett

Büttgen · Bei einem Festakt zum 50-Jahr-Jubiläum des Rathauses Büttgen haben sich vier Zeitzeugen erinnert, wie es damals war.

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50 Jahre Rathaus Büttgen: Von der Planung bis zur Grundsteinlegung

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Foto: Stadt Kaarst

Im Oktober 1969 waren rund 100 Gäste geladen, am vergangenen Montag kamen nicht ganz so viele zum 50. Geburtstag des Rathauses Büttgen. Vor rund 75 Gästen wurde die Geschichte des Bauwerks dargestellt. Vier Zeitzeugen, die im Rathaus gearbeitet haben, berichteten über die Zeit, als der gesamte Ortskern in Büttgen umgestaltet und das Rathaus an der Stelle eines Hofes errichtet wurde.

„Das Jahr 1969 kann man als Jahr des Wandels bezeichnen: Apollo 11, Mondlandung, Woodstock, mit Willy Brandt wurde ein neues Kapitel der deutschen Ostpolitik aufgeschlagen – und wir haben die Einweihung des Rathauses Büttgen“ – so begrüßte Stadtsprecher Peter Böttner die Gäste im ehemaligen Ratssaal der Gemeinde Büttgen. Das letzte sei für die Nation zwar nicht entscheidend gewesen, aber für Büttgen wäre die Entwicklung heute ohne das neue Rathaus und die Umgestaltung des Ortskerns nicht denkbar gewesen.

Büttgen hat sich von einem Geflecht aus bäuerlichen Höfen zu einem Stadtkern entwickelt. Und vier Männer haben das hautnah miterlebt: Peter Heines, Heinz Schiefer, Karl Manleitner und Josef Hoster arbeiteten allesamt im Rathaus. Heines beispielsweise begann seine Ausbildung am 1. August 1968. Seine erste Aufgabe: Melde- und Straßenkarten alphabetisch ordnen. Heinz Schiefer begann mit 14 Jahren seine Lehre bei der Stadt und war damals nur 1,54 Meter groß. Seine Kollegen legten ihm zwei dicke Adressbücher auf den Stuhl, damit er überhaupt an seine Schreibmaschine kam.

Das neue Rathaus basiert auf einem Ratsbeschluss von 1964. Das Gebäde kostete 1,57 Millionen D-Mark. „Ich glaube mit Faktor zehn in Euro müsste man schon rechnen, wenn man es heute bauen würde“, sagte Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus. Doch warum haben sich die Ratsherren damals für den Bau entschieden? „Es war eine Zeit des Aufbruchs“, sagt Nienhaus: „Ich glaube, man darf den Herren danken, dass sie Mut hatten, etwas Neues zu schaffen“, so Nienhaus. Das Rathaus wurde durchgehend benutzt – anfangs wurden noch Räume an Unternehmen vermietet, nach der kommunalen Neuordnung 1975 zog ein Teil der Verwaltung nach Büttgen, heute ist das Technische Dezernat mit 47 Mitarbeitern unter der Leitung von Sigrid Burkhart dort untergebracht.

Bevor das Rathaus eröffnet wurde, waren die Mitarbeiter in vier Reihenhäusern untergebracht, weil die Bauern aus der Stadtmitte raus zu ihren Feldern zogen. An die Einweihungsparty des Rathauses können sich die Zeitzeugen noch gut erinnern. „Wir waren in der Postschenke und da war ein Büffet aufgebaut, das heute noch höheren Ansprüchen entsprechen würde“, sagte Peter Heines. Wie teuer das Fest war, will Karl Manleitner, der damals in der Abteilung der Gemeindekasse arbeitete, nicht verraten.

Dieter Güsgen zitierte einen Abschnitt aus der Kaarster Stadtchronik, der heute immer noch Bestand hat: „Es fällt ein Gegensatz zwischen Kaarst und Büttgen auf: Hier in Büttgen, einer Art Kleinstadt, fast wie vom Reißbrett des Planers. Dort in Kaarst ein eher planloses Gemenge von Alt und Neu in den unterschiedlichsten Zusammenführungen“. Sigrid Burkhart ergänzte: „Das Gebäude war eine Zeitlos-Planung und ist heute noch modern. Damals war es ein mutiges Statement.“ hjkasdfhjkashfjk asdh fjah<hf

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