Kaarst Bürgermeisterwahl: Zwei neue CDU-Bewerber

Kaarst · CDU-Chef Lars Christoph macht den Weg frei. Die Partei wird Ulrich Orlinski oder Ulrike Nienhaus für die Moormann-Nachfolge benennen.

 Ulrich Orlinski ist unter anderem im katholischen Pfarrgemeinderat aktiv. Die Beziehung zur Kirche hat er somit mit seiner Gegenkandidatin gemein.

Ulrich Orlinski ist unter anderem im katholischen Pfarrgemeinderat aktiv. Die Beziehung zur Kirche hat er somit mit seiner Gegenkandidatin gemein.

Foto: Lothar Berns

Die Katze ist aus dem Sack. Ein gemeinsamer Kandidat konnte - oder wollte - nicht gefunden werden. Jetzt positioniert sich die CDU noch vor dem Fünferbündnis in Sachen Bürgermeisterkandidatur. Ulrike Nienhaus (59) - promovierte Geologin, Abteilungsdirektorin bei der Bezirksregierung Düsseldorf, seit 2003 Vorsitzende des Verbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) in Kaarst, - und Ulrich Orlinski (45) - selbständiger Rechtsanwalt mit Kanzlei an der Badeniastraße und Beisitzer im Stadtverbandsvorstand - werden sich parteintern bewerben. Das hat die Union gestern mitgeteilt. Partei- und Fraktionschef Lars Christoph (35) verzichtet nach eigenen Angaben auf eine mögliche Kandidatur. Das hat die Union gestern mitgeteilt. Der CDU-Parteivorstand habe am Mittwoch dieser Woche die Weichen für das CDU-interne Verfahren zur Kandidatenfindung gestellt, heißt es in einer offiziellen Presseerklärung. Sowohl Nienhaus als auch Orlinski hätten ihre Bereitschaft zur Kandidatur erklärt. Mit Letzterem präsentiert die Union so etwas wie einen Überraschungskandidaten.

 "Ich finde es toll, dass man mir das Bürgermeisteramt zutraut", sagt Ulrike Nienhaus. Die 59-Jährige leitet in Düsseldorf eine Abteilung mit knapp 560 Mitarbeitern.

"Ich finde es toll, dass man mir das Bürgermeisteramt zutraut", sagt Ulrike Nienhaus. Die 59-Jährige leitet in Düsseldorf eine Abteilung mit knapp 560 Mitarbeitern.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Ulrich Orlinski steht politisch bislang eher in der zweiten Reihe. Erfahrungen hat der 45-Jährige unter anderem als Mitglied im Schulausschuss gesammelt. Als erster Nachrücker auf der CDU-Reserveliste für den Stadtrat nimmt er außerdem an den Fraktionssitzungen teil. Das Bürgermeisteramt traut sich der gebürtige Kaarster und Vater von drei Kindern zu. "Ich finde es wichtig, dass Leute, die sich über Jahre kommunalpolitisch engagieren, dann, wenn es um eine Bürgermeisterkandidatur geht, auch Verantwortung übernehmen", sagt er. Und: "Ich habe schon den Eindruck, dass ich das kann. Als Generalist Mitte 40 sehe ich mich mitten im Leben." Vorgeschlagen worden sei Ulrich Orlinski "aus der Partei heraus", sagt Lars Christoph. Der Parteichef selbst unterstützt Ulrike Nienhaus.

"Ich habe dem Parteivorstand mitgeteilt, dass ich Ulrike Nienhaus gebeten habe, sich um die Bürgermeisterkandidatur der CDU zu bewerben", sagt Christoph. "Mit ihr steht der CDU eine hervorragende Kandidatin zur Verfügung, die aufgrund ihrer Tätigkeit als Abteilungsdirektorin der Bezirksregierung Düsseldorf über einschlägige Leitungserfahrung im Verwaltungsdienst verfügt. Sie ist nach meiner Einschätzung in der Lage, breite Bevölkerungsschichten anzusprechen und damit eine gute Bürgermeisterin aller Kaarster zu werden."

Die Frage, ob er selbst seinen Hut in den Ring werfen und parteiintern kandidiern soll, habe er von der Zusage Nienhaus' abhängig gemacht, betont der Parteichef. "Hätte Ulrike Nienhaus keine Bereitschaft zur Kandidatur signalisiert, wäre meine Entscheidung anders ausgefallen. Die zugespitzte Diskussionslage, die derzeit im Stadtrat vorherrscht, kann nach meiner Auffassung jedoch am besten mit einer von zurückliegenden Diskussionen unbelasteten Kandidatin überwunden werden."

Mit der Debatte um seinen Wohnort und der daraus resultierenden verwaltungsgerichtlichen Klage gegen den Stadtrat, betont Christoph, habe seine Entscheidung nichts zu tun. "Ich möchte meine Tätigkeiten als Partei- und Fraktionsvorsitzender der CDU gern auch in der Zukunft fortführen. Insofern bin ich mit mir jetzt im Reinen."

Das weitere Verfahren, heißt es, sei nun darauf ausgerichtet, in der Woche vor den Osterferien im Rahmen einer Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes die Aufstellung für die Bürgermeisterwahl vorzunehmen. Bereits im Vorfeld sollen die Parteimitglieder Gelegenheit erhalten, sich ein Bild von den Kandidaten zu machen. Dazu sollen Ende Februar beziehungsweise Anfang März Mitgliederversammlungen der beiden Ortsverbände stattfinden. Auch die Vereinigungen innerhalb der CDU (Junge Union, Senioren Union, Frauen Union, MIT, CDA), in denen zusammen weit mehr als 1000 Personen organisiert sind, haben vorab die Gelegenheit, die Kandidaten zu prüfen.

(NGZ)
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