Kaarst Bürgerbusverein stellt sich vor

Kaarst · Sechs Kaarster haben spontan die Leitung des Vereins übernommen, der für Kaarst eine Bürgerbuslienie in Ergänzung zum ÖPNV-Netz ins Leben rufen will. Bereits Anfang 2013 soll das Projekt an den Start gehen.

 Albert Butzmühle (v.l.), Peter Uwe Keuter und Heinz Ehl sind die Köpfe des neu gegründeten Bürgerbusvereins.

Albert Butzmühle (v.l.), Peter Uwe Keuter und Heinz Ehl sind die Köpfe des neu gegründeten Bürgerbusvereins.

Foto: Andreas Baum

Mühselig hat die Senioren-Initiative Kaarst (SIK) die Umsetzung eines Bürgerbusses vorangetrieben. Es fanden sich allerdings keine Mitstreiter, und als das Projekt endgültig zu scheitern drohte, ging plötzlich alles ganz schnell: Vier Kaarster Bürger meldeten sich, man setzte sich mit der SIK zusammen und gründete den Bürgerbusverein Kaarst. Der hat sich jetzt zum ersten Mal öffentlich vorgestellt.

Zum Ersten Vorsitzenden wählten die sieben Gründungsmitglieder Albert Butzmühlen. "Als ich hörte, dass dem Bürgerbus der Sprit ausgeht, dachte ich mir, das darf nicht passieren. Hier möchten Bürger etwas für Bürger machen", sagte Butzmühlen bei der Versammlung im Bürgerhaus. An seiner Seite stehen sein Stellvertreter Peter Uwe Keuter, Schriftführer Heinz Weltermann und — ganz wichtig für das Projekt — Schatzmeister Heinz Ehl. Die Beisitzer Bettina Stommel und Manfred Stranz komplettieren den Vorstand des Bürgerbusvereins.

Die neuen Protagonisten zeigen enormen Antrieb. Die Vereinssatzung liegt dem Amtsgericht vor. Der erste Entwurf einer Streckenführung der Bürgerbuslinie wurde nicht nur im Straßenplan markiert, sondern bereits mit dem Privatauto abgefahren, um einen Fahrplan zu entwickeln. Das ehrgeizige Ziel: Beginn zum Ende des ersten Quartals 2013. Der Bus steht nicht in Konkurrenz zum ÖPNV-Netz in Kaarst. "Wir sind eine Ergänzung zur besseren Nahversorgung der Bürger. Es gibt viele Randbereiche, die nicht von den Bussen angefahren werden", erklärte Peter Uwe Keuter. Gravierend unterversorgt seien Bereiche in Büttgen, Vorst, Holzbüttgen und der Kaarster Westen. "Für eine Vollversorgung wären zwei bis drei Bürgerbusse nötig", so Keuter. Die erste Linie versucht, so viele Bezirke wie möglich einzubinden. Die Anschaffung eines Kleinbusses mit acht Sitzen kostet rund 42 000 Euro. Eine Förderung des Landes in gleicher Höhe ist zu erwarten. Weitere Kosten für Umbau des Fahrzeugs, Haltestellen und Ausbildung der Fahrer wird mit rund 40 000 Euro veranschlagt und soll über Sponsoren finanziert werden.

Erfahrungswerte holte sich der Vorstand beim Verein Pro Bürgerbus NRW und beim Bürgerbus Willich ein. Franz Carl Hübner vom Bürgerbusverein Willich berichtete, dass Benzin beziehungsweise Erdgas von den Stadtwerken gesponsert werden. Für den Fahrplan empfahl er einen Stundentakt. Manfred Bock von Pro Bürgerbus NRW riet, möglichst früh die Verkehrsunternehmen anzusprechen. Nur diese bekommen die Konzession für die Linie und nehmen den Bürgerbus in technische Obhut.

(NGZ/url)
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