Kaarst Bündnis hält an Jugendzentrum in Vorst-Mitte fest

Kaarst · SPD, Grüne, FDP, FWG und UWG wollen die Planungen für das neue Jugendzentrum jetzt auf den Weg bringen.

 Der Jugendhilfeausschuss hat das West-Grundstück auf dem Eustachius-Platz als Standort festgelegt.

Der Jugendhilfeausschuss hat das West-Grundstück auf dem Eustachius-Platz als Standort festgelegt.

Foto: ati

Die Meinungen darüber, ob die Bürgerinformationsveranstaltung der Stadt zum geplanten Jugendzentrum in Vorst für die Politik eine Entscheidungshilfe war, gehen auseinander - genauso wie die Meinungen darüber, welcher Standort der optimale ist. Rund 80 Menschen sind Anfang Oktober in die Aula des Vorster Georg-Büchner-Gymnasiums gekommen, um sich von der Verwaltung über den Stand der Planungen in Kenntnis setzen zu lassen und ihre Meinung zu äußern. An den Standpunkten der beiden großen "Fraktionen" im Stadtrat - des Fünferbündnisses (SPD, Grüne, FDP, FWG Kaarst, UWG) und der CDU - hat sich dadurch nichts geändert.

Das Bündnis hat jetzt für die nächste Stadtratssitzung am 17. Dezember einen Antrag gestellt, mit dem die Verwaltung beauftragt werden soll, die Planungen für das vom Jugendhilfeausschuss festgelegte freie Nord-West-Grundstück auf dem St.-Eustachius-Platz - zwischen dem Ärztehaus und der Freifläche für das Kirmeszelt - voranzutreiben und Gespräche mit der Sparkasse aufzunehmen.

Die Stadt Kaarst und ihre Tochter, die Sparkasse, verhandeln bereits seit einiger Zeit über die Idee eines kombinierten Gebäudes mit Sparkassenfiliale und Jugendzentrum. Weil das bisherige Sparkassengebäude auf der anderen Seite des St.-Eustachius-Platzes sanierungsbedürftig sein soll, denkt das Geldinstitut laut über einen Umzug nach. Erste Vorgespräche hat es bereits gegeben, eine erste Visualisierung des möglichen Kombi-Gebäudes gibt es auch. Konkret könnte die Lösung so aussehen, dass ein von der Sparkasse ins Gespräch gebrachter Investor baut und sowohl die Stadt als auch die Sparkasse sich einmieten. Allerdings stößt diese Kombi-Variante bei Anwohnern auf wenig Gegenliebe.

Mehr als 730 Unterschriften haben Karl Prill und Helmut Quade, Initiatoren der Bürgerinitiative gegen den Jugendzentrumsstandort St.-Eustachius-Platz, gesammelt und im August dem Stadtrat übergeben. Die Stimmen richten sich gegen die Idee eines Gebäudes mit Sparkassenfiliale, Wohnungen und Jugendzentrum. Wie die CDU präferiert die Bürgerinitiative "pro JZ Vorst" den Bereich Grundschule/Pfarrzentrum. Anwohnerbeschwerden und -klagen wegen Lärmbelästigung, heißt es, seien am St.-Eustachius-Platz vorprogrammiert.

"Durch die Informationsveranstaltung sehen wir uns auch in dem Standpunkt bestätigt, dass die Vorster den freien Blick ins Land in der Ortsmitte erhalten wollen", sagt CDU-Fraktionschef Lars Christoph. "Deshalb wären wir zwar grundsätzlich damit einverstanden, dass die Sparkasse in ein Gebäude auf dem Westgrundstück zieht - allerdings ohne Jugendzentrum und in kleinerem Maß. Eine Kombination funktioniert nicht." Abgesehen davon, sagt Christoph, kriege man Jugendliche, die man in eine Jugendzentrum kriege, auch dazu, ein paar Schritte weiter bis zum Schul- und Kirchengrundstück zu gehen. "Es wird aber auch immer welche geben, die draußen bleiben."

Das Fünferbündnis argumentiert dagegen, dass es wichtig sei, dass sich das neue Jugendzentrum zum Eustachius-Platz hin öffnet - um der aufsuchenden Jugendarbeit und dem Kontakt mit den sich unter anderem auf dem Spielplatz aufhaltenden Jugendlichen Raum zu geben und damit auch eine soziale Kontrolle zu gewährleisten. "Dort soll Jugendarbeit geleistet werden", sagt Grünen-Fraktionschef Christian Gaumitz. "Und kein Partyzentrum entstehen."

(NGZ)
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