Kaarst Brans feiert Abschied als Pfarrer

Kaarst · 38 Jahre lang hat Pfarrer Josef Brans in Kaarst, Vorst, Holzbüttgen und Büttgen gewirkt – jetzt zieht er sich zurück. Gestern feierte Brans seinen Abschiedsgottesdienst in der Kirche Sieben Schmerzen Mariens.

 Josef Brans freue sich, persönlichen Interessen mehr Raum geben zu können, erklärte er bei der Verabschiedung.

Josef Brans freue sich, persönlichen Interessen mehr Raum geben zu können, erklärte er bei der Verabschiedung.

Foto: Anders

38 Jahre lang hat Pfarrer Josef Brans in Kaarst, Vorst, Holzbüttgen und Büttgen gewirkt — jetzt zieht er sich zurück. Gestern feierte Brans seinen Abschiedsgottesdienst in der Kirche Sieben Schmerzen Mariens.

Die Kirche Sieben Schmerzen Mariens war gut gefüllt. Bänke, die bereits für den anschließenden Empfang aufgestellt waren, wurden in die Kirche getragen. Es war nicht anders zu erwarten beim Familiengottesdienst Sonntagnachmittag zum Abschied von Monsignore Josef Brans.

Mit dem Gleichnis aus der Landwirtschaft, dem Weizen und dem Unkraut auf dem Feld, widmete sich die Predigt dem Guten und Bösen. In jedem existiere beides, so Brans, und "wenn bei mir Gottes Ernte ansteht, wüsste ich nicht, ob diese ertragreich wäre", so der Pfarrer selbstkritisch. "Ich habe in den vergangenen 38 Jahren versucht mitzuhelfen, dass etwas Gutes wächst. Ich kam als Kaplan und verabschiede mich als Pfarrer aller vier Gemeinden", sagte er.

Die Zeit war für ihn geprägt von ständigen Veränderungen. "Für mich bedeutete dies in Vielem ein Umdenken, ein Gestalten und Gestalten lassen, ein Delegieren und sich über den Erfolg anderer freuen", so Brans. Das alles habe Kraft gekostet. Doch nun gehe er befreit von der Letztverantwortung und freue sich, persönlichen Interessen mehr Raum und Gestalt geben zu können. Auf Geschenke zum Abschied verzichtete Josef Brans. Er bat stattdessen um eine großzügige Kollekte zugunsten der Kirchenstiftung Kaarst-Büttgen.

Im Anschluss an den Gottesdienst und bevor die Gemeinde zur Holzbüttger Kaffeetafel entlassen wurde, dankten Josef Brans Weggefährten aus unterschiedlichen Bereichen. Monsignore Stefan Heße, heute Personalreferent im Erzbischöflichen Generalvikariat zu Köln, lernte Pfarrer Brans vor 20 Jahren als Seminarist kennen. "Er hatte in der Kirche viele Lehrlinge und war ihr Mentor. Er bewies ein sensibles Händchen, mit dem er die jungen Menschen begleitete", sagte Heße. "Sensibilität und Treue verbinde ich mit ihm."

Seine Anekdote von der ersten Begegnung mit der heimlichen Herrin des Vorster Pfarrhauses, Cockerspaniel Kassie, die sich laut bellend vor ihm aufbaute, sorgte für Erheiterung. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Richard Derichs, lernte Brans kennen, als dieser auch die Büttgener Gemeinde St. Aldegundis übernahm. "Unsere Vorbehalte wurden durch Ihre ansprechenden Predigten, Ihre verbindliche Art und die Wertschätzung des Ehrenamts schnell ausgeräumt", so Derichs.

Bürgermeister Franz-Josef Moormann überbrachte den Dank der Stadt, Pfarrer Ulrich Caspers den der "evangelischen Geschwister". Beide kennen sich seit 30 Jahren. "Heute gibt es fast keinen Anlass ohne Ökumene. Dabei sind wir darauf angewiesen, dass wir uns verstehen. Es war deine Idee, sich regelmäßig zu treffen", so Caspers. "Ich weiß nicht, ob das Gesagte alles so stimmt. Aber es tut gut", sagte Brans zum Abschied. Und: "Auf Wiedersehen, vergelte es Gott!".

(NGZ)
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