Bilder der Künstlerin Ulrike Redlich-Kocks in Lukaskirche Bekannte Gestalten faszinierend portraitiert

Gestalten des Alten Testaments, auf ihre Wesenszüge reduziert und konzentriert sowie die Darstellung sozialer Beziehungen, die Hervorhebung des Gemeinschaftlichen als Grundlage dafür, um in der Gemeinschaft Christi aufgehen und erlöst werden zu können, bilden die aktuelle Ausstellung in der Lukaskirche. Noch bis zum 20. Oktober zeigt die Düsseldorfer Künstlerin Ulrike Redlich-Kocks ihre so unterschiedlichen Arbeiten, deren Gemeinsamkeit das Religiöse als übergeordnetes Motiv ist. Das Religiöse als Motiv: Künstlerin Ulrike Redlich-Kocks vor einem ihrer Gemälde in der Lukaskirche NGZ-Foto: L. Berns -->

Gestalten des Alten Testaments, auf ihre Wesenszüge reduziert und konzentriert sowie die Darstellung sozialer Beziehungen, die Hervorhebung des Gemeinschaftlichen als Grundlage dafür, um in der Gemeinschaft Christi aufgehen und erlöst werden zu können, bilden die aktuelle Ausstellung in der Lukaskirche. Noch bis zum 20. Oktober zeigt die Düsseldorfer Künstlerin Ulrike Redlich-Kocks ihre so unterschiedlichen Arbeiten, deren Gemeinsamkeit das Religiöse als übergeordnetes Motiv ist. Das Religiöse als Motiv: Künstlerin Ulrike Redlich-Kocks vor einem ihrer Gemälde in der Lukaskirche NGZ-Foto: L. Berns -->

Ulrike Redlich-Kocks macht mit 60 Jahren jetzt das, was sie schon immer machen wollte: Malen. Bereits als Elfjährige bekam sie Privatunterricht bei Professor Kojemann, im Rahmen ihres Sonderschul-Studiums in Köln lernte sie von Professor Richter. Später folgten unter anderem Studien der freien Malerei an den Kunstakademien Trier und Hamburg. Ulrike Redlich-Kocks, die unter anderem als Volks- und Sonderschullehrerin sowie als Fachleiterin für Kunsterziehung gearbeitet hat, ist seit 1999 freischaffende Künstlerin. Aus Interesse an der Psychologie kam sie zu bekannten Gestalten aus dem Alten Testament. Die Aufgabe, die es zu meistern galt: Mittels der Monotypien die Lebensschicksale sichtbar, nachvollziehbar machen.

Was die Künstlerin gerade am Alten Testament so reizte: "Das Leid, die Zerrissenheit sind doch noch nicht idealisiert und darum uns umso näher. Das hat mich fasziniert." Ein weiterer Anreiz war die Auseinandersetzung mit der Entwicklung des (Selbst-)Bewusstseins. Dazu Ulrike Redlich-Kocks: "Diese Gestalten des Alten Testaments lebten in einer bikameralen Zeit, in der es noch kein Selbstbewusstsein gab." Ihre Portraits sind der Versuch, das Mystische dieser frühen Zeit wiederzugeben inklusive der Wucht menschlicher Schicksale, Irrungen und Wirrungen, Leid und Tragik. Manche der Gesichter erinnern in ihrer Schemenhaftigkeit an Röntgenaufnahmen. Der Künstlerin geht es nicht um die Darstellung einer Person - sie möchte vielmehr in die Monotypien all das hineinlegen, was das Wissen über die einzelnen Größen des Alten Testaments bei ihr bewirkt haben.

Den David beispielsweise - einerseits Schöngeist, andererseits Brutalo - stellt sie in Farben dar, die sich "beißen", um die Zerrissenheit zum Ausdruck zu bringen. Abraham taucht als mystische Gestalt aus dem Dunkel der Vorzeit auf, Jeremias, der, der an der Welt verzweifelt, tritt nur sehr verschwommen in Erscheinung. Zu allen zwölf Monotypien gibt es Drucke mit jeweils passenden Sinnsprüchen und Zitaten, außerdem hat die in Düsseldorf beheimatete Künstlerin die jeweilige Lebenssituation kurz beleuchtet. Ein gewisses Maß an Verzicht auf Individualität - da ist sich die Künstlerin sicher - ist die Grundlage, um in der Gemeinschaft Christi aufgehen zu können.

Ihre Gruppenbilder in Acryl spiegeln Menschen in Gemeinschaft wider, ihre Gesichter sind nicht zu erkennen. Tanz, Klage, Hin- und Abwendung: Alles gehört zum Leben, alles wird teilabstrahiert dargestellt in überwiegend erdigen Tönen. Auf den einzelnen Menschen kam es Ulrike Redlich-Kocks hier nicht an, vielmehr auf die Beziehung von Individuen untereinander. Diese Arbeiten haben bewusst nichts von der Transparenz der Monotypien, statt dessen vermitteln sie Lebendigkeit, eine große Rolle spielt das Licht, das als Erleuchtung gedeutet werden kann. barni

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