Kaarst „Beckenbauer“ Krülland expandiert

Kaarst · Kaarst Jetzt, wo die Sonne endlich lacht, beginnt auch für die Firma Krülland an der Königsberger Straße die Saison.

Das Unternehmen war im vergangenen Jahr knapp vor dem Konkurs gerettet worden.

Nach gut einem Jahr machte der Geschäftsführer der Krülland Wassertechnologie, Dieter Tischer, eine erfreuliche Aussage: "Wir werden auf jeden Fall in Kaarst bleiben."

Dass das Resümee des vergangenen Jahres so deutlich positiv ausfällt, kann auch an den Beschäftigtenzahlen abgelesen werden.

20 Mitarbeiter waren vor einem Jahr angestellt, die Zahl ist inzwischen auf 25 gewachsen.

"Und im August werden wir zwei Azubis einstellen", blickt Tischer positiv in die Zukunft. Die Trendwende beim Traditionsunternehmen Krülland wurde auch dadurch ausgelöst, dass die Geschäftsführung neue Märkte erschlossen hat.

Eine ganz neue Stoßrichtung ist die Wassertechnologie. "Wasser ist das Thema der Zukunft", unterstreicht Tischer.

So hat sich Krülland auf Wasseraufbereitung und auch auf Wasserlagerung spezialisiert.

Neue Ideen holt sich Tischer auch durch Konkurrenzbeobachtung - "mit den Augen stehlen", so nennt er es.

"Sogar bei völlig branchenfremden Unternehmen kann man Ideen gewinnen.

Ich habe zum Beispiel bei einem Hersteller für Autotüren ein Kunststoffteil entdeckt, dass wie maßgeschneidert in eine unserer Filteranlagen passt."

Sowohl in der Autotür als auch im Filter muss das Kunststoffteil viele Millionen Male gedehnt werden können, ohne dass es zerstört wird. So werden die sonst anfallenden Entwicklungsgkosten gespart.

Krülland hat mittlerweile Stützpunkte in ganz Europa und in Asien ausgebaut. Die Exportquote beträgt nun 50 Prozent - im Vorjahr waren es nur 40 Prozent.

Allein in Moskau gibt es drei Stützpunkte. "Wir haben Kunden in Kasachstan, Polen, der Schweiz", so Tischer.

Der Transport der Schwimmbecken ist keine teure Angelegenheit, denn: "Selbst ein Becken mit Olympiasmaßen passt durch jede Haustür."

Das kommt daher, weil Krülland alle Schwimmbecken aus Einzelteilen zusammenbaut. 100 verschiedene Poolmodelle hat Krülland im Angebot. 500 Becken werden pro Jahr verkauft.

Die Firma Hella aus Österreich hatte vergangenes Jahr den Bereich Sonnenschutz von Krülland übernommen.

War der Anteil von Sonnenschutz und Schwimmbecken vor der Übernahme noch ungefähr 50 zu 50 Prozent, ist der Anteil des Bereiches Sonnenschutzes nun auf rund 20 Prozent gesunken.

Das kommt daher, weil Hella einen großen Teil der Mitarbeiter vom Kaarster Stützpunkt abgezogen hat und dafür Mitarbeiter in anderen Werken an anderen Standorten einsetzt.

Beide Unternehmen arbeiten wirtschaftlich unabhängig voneinander. Sie sind jedoch im selben Gebäude an der Königsberger Straße untergebracht.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort