Kaarst Baumkataster erst in knapp drei Jahren fertig

Kaarst · Seit 2013 schon werden die Bäume auf dem Kaarster Stadtgebiet gezählt. Rund 6200 sind bislang erfasst worden.

 Auch die Bäume am Lindenplatz gehören zu denen, die im Kataster der Stadt Kaarst erfasst werden.

Auch die Bäume am Lindenplatz gehören zu denen, die im Kataster der Stadt Kaarst erfasst werden.

Foto: Ati

Mit der Erstellung des Baumkatasters war im Frühjahr 2013 begonnen worden. Zurzeit sind 6189 Bäume erfasst worden, aber ein Ende der Aktion ist derzeit noch nicht in Sicht. Danny Hüskes, Gruppenleiter Grünflächen und Baumpflege auf dem Baubetriebshof, kann nur eine vage Prognose abgeben: "Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre wird das Baumkataster abgeschlossen sein."

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum niemand zu einer genauen Prognose in der Lage ist. Da war zum einen der Pfingststurm Ela. Er hat in Kaarst zwar nicht so viel Schaden angerichtet wie in anderen umliegenden Städten, aber insgesamt mussten 61 Bäume, beziehungsweise das, was von ihnen übriggeblieben war, gefällt werden. Weitere knapp 150 Bäume waren beschädigt und mussten bearbeitet werden. Zurzeit aber ist der Winterdienst eine Aufgabe, die aus nachvollziehbaren Gründen oberste Priorität genießt.

Danny Hüskes (32) unterscheidet zwischen Anlagen- und Straßenbäumen. "Was wir zurzeit komplett erfasst haben, sind die Anlagenbäume in Kaarst und die Straßenbäume in Büttgen", erklärt der Mann für das Grün auf dem Baubetriebshof. Er und seine Leute haben zurzeit alle Hände voll zu tun: "Mit der Aufnahme der Bäume in das Kataster - die Erfassung dauert im Schnitt eine knappe Viertelstunde pro Baum - wird der Sanierungsbedarf deutlich." 199 Bäume mussten in den Jahren 2013 und 2014 gefällt werden. Sie waren dem Sturm zum Opfer gefallen, morsch, abgestorben oder litten unter Pilzbefall. Zurzeit gebe es einen Sanierungsstau. Anders ausgedrückt: So schnell, wie die Schäden festgestellt werden, können sie nicht behoben werden.

Unterstützung hat sich das Team vom Baubetriebshof bei einer Fachfirma aus Issum geholt. Im Frühjahr soll die Erfassung der Bäume fortgesetzt werden. Erfasst wurden bislang 3824 Anlagenbäume in Kaarst, 1082 Anlagenbäume in Büttgen, Vorst und Driesch sowie 1283 Straßenbäume in Büttgen, Vorst und Driesch.

Heinz-Gerd Berns (52), im Büttgener Rathaus seit 27 Jahren für das Grün der Stadt zuständig, weiß, dass in der Vergangenheit häufig gesündigt worden ist: "Stadtbäumen hat man oft zu wenig Raum zur Entfaltung gegeben." Berns geht davon aus, dass das Baumkataster erst zur Hälfte fertig ist: "Daran sieht man, wie aufwendig diese Arbeit ist." Aber es gibt noch ein größeres Problem: "Es wird immer schwieriger, Flächen für Neuanpflanzungen zu finden." Die Stadt bemühe sich, "vernünftige Flächen" zu finden. Und: "Grünanlagen sind oft so dicht bepflanzt, dass Ersatzpflanzungen keinen Sinn machen."

Erst ein großer Aufreger, mittlerweile aber kein Thema mehr ist die Fällaktion entlang des Nordkanals. Nachdem die Bezirksregierung zu einer Begehung eingeladen hatte, ist die Kritik verstummt. Berns geht davon aus, dass die Arbeiten entlang des Nordkanals bis zum Beginn der Nist- und Brutzeit Ende Februar abgeschlossen sein werden.

(NGZ)
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