Kaarst Bargeldlos bezahlen in der Schule

Kaarst · Am Vorster Georg-Büchner-Gymnasium können die Schüler ihr Mittagessen jetzt ohne Münzen und Scheine bezahlen – mit einem neuen System, das die Stadtsparkasse Neuss der Ganztagsschule kostenfrei zur Verfügung gestellt hat. Schüler und Eltern sind zum Teil noch skeptisch.

 Die GBG-Schüler bestellen und bezahlen am PC-Terminal in der Cafeteria ihr Mittagessen per Karte. Das Kramen nach Bargeld entfällt.

Die GBG-Schüler bestellen und bezahlen am PC-Terminal in der Cafeteria ihr Mittagessen per Karte. Das Kramen nach Bargeld entfällt.

Foto: Hans Jazyk

Kinder und Kleingeld, das kann bekanntlich auch schon mal schiefgehen. Die Münzen fallen aus der offenen Jackentasche oder verlieren sich in den Untiefen eines Rucksacks. Am Vorster Georg-Büchner-Gymnasium können die Schüler nun ihr Mittagessen bargeldlos bezahlen – mit einem neuen System, das die Stadtsparkasse Neuss der Ganztagsschule kostenfrei zur Verfügung gestellt hat.

"Wir gehen mit der Zeit", sagt die Vorsitzende des Förderkreises Monika Engel-Hieman, die an der Einrichtung des bargeldlosen Bezahlsystems maßgeblich beteiligt war. Ihre beiden Töchter gehören zu den ersten Schülern, die seit Anfang November ohne Münzgeld ihr Mittagessen bekommen. Stattdessen wird der Chip einer normalen EC-Karte mit Geld aufgeladen, das dann gewissermaßen weggefuttert werden kann. In der Cafeteria des GBG können die Kinder mit der Karte an einem Computer-Terminal ihr Essen bestellen und bezahlen, auch schon am Tag vorher. "Jede Karte ist hierfür geeignet", betont Engel-Hieman, "nicht nur die der Sparkasse. Und die Eltern können den Chip ganz bequem von zu Hause aus aufladen, per Online-Banking."

Natürlich besteht auch bei diesem System die Gefahr, dass die Kinder die Karte verlieren, und so haben sich längst nicht alle Schüler mit Feuereifer auf die Neuerung gestürzt. "Meine Mutter hat zu viel Angst, dass ich die Karte mit den 20 oder 30 Euro drauf verlieren könnte", erzählt die elfjährige Hanna, während ihre Freundin Isabel froh ist, dass sie kein Kleingeld mehr in die Schule mitnehmen muss. Die beiden Mädchen haben als Fünftklässlerinnen dreimal pro Woche auch nachmittags Unterricht und genießen die mittägliche Essenspause in der Cafeteria.

Der Siebtklässler Derek ist offenbar nicht der Einzige, der das System noch gar nicht richtig durchschaut hat: "Ich weiß überhaupt nicht, wo ich diese Karte herbekomme." Dabei habe es, so Monika Engel-Hieman, eine ausführliche Einführungsphase mit Broschüren und Erklärungen gegeben. "Wir planen aber auch noch weitere Werbung, um noch mehr Schüler zu motivieren", so Engel-Hieman. Das wäre auch im Sinne der Betreiberin der Cafeteria, Claudia Pfafferott. "Wenn alle Kinder mit ihrer Karte bestellen und bezahlen würden, könnte man sich das ganze Drumherum sparen", sagt sie. Damit ist der Verkauf von Bons in der Pause gemeint, mit dem bisher das Mittagessen organisiert wurde. Bisher bedeutet die Umstellung für Pfafferott noch keine große Erleichterung. Sie ist aber zuversichtlich, dass sich das bargeldlose System durchsetzen wird: "Anfangs stehen viele solchen Veränderungen noch kritisch gegenüber, das muss sich erst entwickeln."

(NGZ)
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