Kaarst Azubi präsentiert Kaarst bei Facebook

Kaarst · 2010 schuf Maximilian Lohmann im weltweit größten sozialen Netzwerk einen Auftritt für seine Heimatstadt. Die Seite erweckt einen offiziellen Eindruck, von der Verwaltung in Auftrag gegeben ist sie aber nicht. Auch die Diskussion um die Übertragung von Ratssitzungen Netz geht weiter.

 Maximilian Lohmann hat auf eigene Faust eine Facebook-Seite über Kaarst erstellt. Auf Seiten der Verwaltung hält sich die Begeisterung darüber in Grenzen. "Da gibt es auch rechtliche Fragen zu klären", sagt Dieter Güsgen.

Maximilian Lohmann hat auf eigene Faust eine Facebook-Seite über Kaarst erstellt. Auf Seiten der Verwaltung hält sich die Begeisterung darüber in Grenzen. "Da gibt es auch rechtliche Fragen zu klären", sagt Dieter Güsgen.

Foto: mreu

Maximilian Lohmann aus Kaarst hat das getan, was sich ein Teil der Politik von der Verwaltung für die Zukunft wünscht: Vor zwei Jahren schuf der 19 Jahre alte Auszubildende im weltweit größten sozialen Netzwerk Facebook einen Auftritt für seine Heimatstadt. Wer dort im Suchfeld "Kaarst" mit einem Sternchen oben rechts eingibt, landet auf einer Seite, die mittlerweile 1441 "Gefällt mir"-Angaben hat.

 Die Facebook-Seite von Maximilian Lohmann sieht offiziell aus. screenshot ngz

Die Facebook-Seite von Maximilian Lohmann sieht offiziell aus. screenshot ngz

Foto: Screenshot NGZ

Das Titelbild ziert eine Panorama-Ansicht des Kaarster Rathauses, die Nutzer diskutieren aktuelle politische Themen und Veranstaltungen. Kurz: Die Seite erweckt einen offiziellen Eindruck, von der Verwaltung in Auftrag gegeben ist sie aber nicht.

"Ich hab die Seite vor zwei Jahren ins Netz gestellt, weil ich gehofft habe, dass sich dadurch etwas tut", sagt Lohmann, der in Düsseldorf eine Ausbildung zur Fachkraft für Straßen- und Verkehrstechnik macht. "Andere Städte sind schon längst bei Facebook, warum nicht auch Kaarst? Ich sehe ja, dass das Interesse da ist — und das nicht nur bei den Jüngeren."

Mit offiziellen Informationen dienen kann Lohmann wohlgemerkt nicht. "Diese Seite ist keine Seite der Stadt", stellt Wirtschaftsförderer Dieter Güsgen klar. Er selbst, der dem Thema "Soziale Netzwerke" aufgeschlossen gegenüberstehe, sei seinerzeit durch Zufall auf Lohmanns Seite gestoßen. "Ich habe ihn kontaktiert und das Thema innerhalb des Hauses weitergegeben." Irgendwann sei es dann aber aus dem Blick geraten. Jetzt, im Zuge der aktuellen Debatte um das "Web 2.0" , liegt es wieder auf dem Tisch.

Derweil wird auch die Diskussion über das filmen von Ratssitzungen weitergeführt. Die Grünen wollen ihren Antrag, Rats- und Ausschusssitzungen künftig mittels Livestream im Netz übertragen zu lassen, noch in diesem Jahr beschieden haben.

"Wir müssen noch vor der Winterpause zu einer Entscheidung kommen, damit wir gegebenenfalls für die Haushaltsberatungen Mittel für die anzuschaffende Technik berücksichtigen können", sagt Fraktionschef Christian Gaumitz. Alle Ratsmitglieder der Grünen seien bereit, an diesem Verfahren teilzunehmen. "Wir erwarten nun auch die Stellungnahmen aus den anderen Fraktionen. Man wolle einen Einstieg finden, um die eigene Arbeit noch mehr Menschen zugänglich zu machen.

Der Online-Befragung der Kaarster Sozialdemokraten zum Thema Livestream messen die Grünen dagegen keine große Bedeutung bei. Gaumitz: "Bei 90 Teilnehmern zeigt dies nur, wie selten Homepage der Kaarster SPD besucht wird, ein Rückschluss auf das Thema Livestream ist aus unserer Sicht dadurch nicht zu ziehen."

(NGZ/rl)
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