Kaarst "Autokorso" zur Bussardstraße

Kaarst · Rund 40 Mütter, Väter und auch Großeltern der Elterninitiative Stakerseite hatten ihre Beteiligung an der Aktion zugesagt. Während ihre Kinder selbstständig auf dem Weg in die Schule waren, unternahmen sie eine Leerfahrt zum potenziellen neuen Schulstandort im Kaarster Westen.

 Wie eng es auf dem Weg zur Schule an der der Bussardstraße werden kann, haben Mitglieder der Elterninitiative Stakerseite getestet.

Wie eng es auf dem Weg zur Schule an der der Bussardstraße werden kann, haben Mitglieder der Elterninitiative Stakerseite getestet.

Foto: Lothar Berns

Eng wurde es zwischen Gegenverkehr und Blumenkübel, zwischen parkenden und wendenden Autos. Gestern Morgen probten Eltern der Grundschule Stakerseite den Ernstfall auf der Bussardstraße, falls sie zukünftig ihre Kinder in den Kaarster Westen zur Schule bringen müssen.

Um 7.40 Uhr setzte Inga Muth ihren Wagen aus der Garage, um die 2,3 Kilometer von ihrem Haus zur Schule an der Bussardstraße zu fahren. Rund 40 Mütter, Väter und auch Großeltern hatten ihre Beteiligung an der Aktion zugesagt. Während ihre Kinder selbstständig auf dem Weg in die Schule waren, unternahmen sie eine Leerfahrt zum potenziellen neuen Standort. "Würden wir alle unsere Kinder jetzt auch verabschieden, wäre das Chaos noch größer", sagte Inga Muth. Stattdessen suchte sie sich nur eine Lücke auf dem Parkplatz gegenüber dem Schulhof, blieb kurz stehen und versuchte, wieder auszuparken. Allerdings versperrten andere Autos den Weg.

Währenddessen rollte ein Fahrzeug nach dem anderen über die Bussardstraße. Mittendrin ein Linienbus. Manch Ungeduldiger drückte auf die Hupe. Auf der Straße selbst darf nicht gehalten werden. Neben dem Parkplatz gegenüber wäre der Lehrerparkplatz die einzige Alternative zum Stopp. Um sich von den Eltern, die wie gewöhnlich ihre Kinder mit dem Auto bringen, zu unterscheiden, klebte bei Inga Muth und ihren Mitstreitern ein Zettel an der Windschutzscheibe mit der Frage: "Und ab nun jeden Tag?".

Neben der Bussardstraße wäre auch die katholische Grundschule an der Alten Heerstraße vom zusätzlichen Verkehr betroffen. Dort müssen schon jetzt trotz des Zebrastreifens Mütter als Schülerlotsen den Verkehr regeln. Der erste Stau bildete sich aber bereits einige hundert Meter vorher, kurz hinter der Kreuzung zur Martinusstraße. Da auf einer Seite der Alten Heerstraße Autos parken, kommen nur vereinzelt Fahrzeuge vorwärts. Am Ende der Straße entwickelte sich dann der nächste Stillstand. Ein Blumenkübel zur Verkehrsberuhigung bremste den Autokorso. Um Punkt acht Uhr stauten sich dort 25 Pkw. "Diese Eltern würden ihre Kinder nicht mehr rechtzeitig abliefern. So stelle ich mir keine Familienfreundlichkeit vor. So funktioniert keine Vereinbarung von Beruf und Familie, wenn die Eltern deswegen zu spät zur Arbeit kommen", meinte Inga Muth.

Der Hauptverkehr Schule an der Bussardstraße kommt neben der Alten Heer- auch über die Broicherdorfstraße. "Das ist außerdem eine Belastung für die Anwohner", so Muth weiter. Die Elterninitiative hätte ihre Aktion als Demonstration angemeldet, die Polizei stufte sie aber als einfache Orientierungsfahrt ein. Ein Bild von der gestrigen Situation machte sie sich nicht.

Ein Video zum Autokorso finden Sie hier.

(NGZ)
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