Kaarst An der Kultur wird nicht gespart

Kaarst · Im Kulturetat sieht die Verwaltung lediglich an zwei Posten die Chance für Einsparungen. Von Gebührenerhöhungen hält Kämmerer Heinz Dieter Vogt, der auch Kulturdezernent ist, nichts.

 Installation von Johannes Jensen in der Städtischen Galerie.

Installation von Johannes Jensen in der Städtischen Galerie.

Foto: lber

Mit einem Etat von rund 1,5 Millionen Euro beträgt der Anteil der Kulturförderung am Gesamthaushalt von 81 Millionen Euro knapp zwei Prozent. Rund 36 Euro gibt die Stadt Kaarst 2011 damit pro Einwohner für die öffentliche Kultur aus. Damit liegt sie laut Kulturfinanzbericht 2010 der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder im allgemeinen Durchschnitt, denn demnach beträgt die Pro-Kopf-Ausgabe "in den Gemeindegrößenklassen mit 20 000 bis unter 100 000 Einwohnern" knapp 35 Euro.

 Kabarettist Dieter Nuhr präsentiert die Vorpremiere seines neuen Programms am 9. September im Albert-Einstein-Forum.

Kabarettist Dieter Nuhr präsentiert die Vorpremiere seines neuen Programms am 9. September im Albert-Einstein-Forum.

Foto: Achim Blazy

Damit wird unter anderem bezuschusst (ohne Personalkosten): • Kabarett- und Kleinkunst mit 1165 Euro • Kindertheater mit 13 111 Euro, • Theaterfahrten mit 2097 Euro, • Anschaffung von Kunstgegenständen mit 4500 Euro, • Erweiterung der Kunststelen mit 2500 Euro, • Ausstellungen/Artothek/Beraterhonoraren /Instandhaltung von Kunst/Räumen, Stellwänden und Vitrinen mit 101 000 Euro, • Kammerorchester mit 2000 Euro, • Tuppenhof mit 46 000 Euro (Betriebskostenzuschuss), • Brauchtumsveranstaltungen wie Karneval, Schützenfeste und Martinszüge mit 26 500 Euro, • Pfarrbüchereien mit 25 000 Euro, • Kreisjugendmusikschule mit 205 000 Euro, • VHS-Zweckverband mit 287 000 Euro, • Verbände und Vereine für öffentliche kulturelle Veranstaltungen mit 1000 Euro, • Chor der Stadt Kaarst mit 3000 Euro.

Inhaltlich wird die Kaarster Kultur von zwei Kulturmanagern verwaltet und organisiert. "Dafür haben wir die Stelle des Kulturamtsleiters nicht mehr besetzt", sagt der Kämmerer und Kulturdezernent Heinz Dieter Vogt und rechnet vor, dass die Kulturmanager wie Abteilungsleiter bezahlt werden: "Im Grunde haben wir eine Stelle, die des teueren Amtsleiters, gespart."

Als Einzelmaßnahmen im Kulturbereich sind im Haushaltsentwurf denn auch nur zwei vorgeschlagen: Der Posten "Musik in Kaarster Kirchen" von bislang 9000 Euro könnte um 1350 Euro reduziert werden. "Der Flyer und Plakate werden in 2011 nicht mit Mitteln aus dem städtischen Haushalt gedruckt", heißt es da, "sondern extern finanziert." Zur Disposition steht auch die Haushaltsstelle "Beschriftung/Flyer Fahrradroute": Sie soll von 2000 Euro auf Null heruntergefahren werden.

Von Gebührenerhöhungen verspricht sich der Kämmerer nichts: "Wir haben mit unseren kulturellen Angeboten einen guten Erfolg, das könnte schnell kippen, wenn die Belastungen für den Einzelnen steigen."

Ein gutes Beispiel für die funktionierende Balance zwischen Kosten und Nutzen ist für Heinz Dieter Vogt das "das Flaggschiff Kabarett- und Kleinkunst-Programm", das sich bei Einnahmen von rund 488 000 Euro gegenüber einem Zuschussbedarf von 1200 Euro fast selbst trägt.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort