Kaarst Amtsleiter trainiert Crash Eagles

Kaarst · Bei der Stadt ist Jan Opial Chef des Tiefbauamtes. In seiner Freizeit betreut er in dieser Saison erstmals die erste Mannschaft des Kaarster Skaterhockey-Teams. Der 58-Jährige spielte früher als Profi in der Eishockey-Bundesliga.

 Jan Opial trainiert jetzt die Crash Eagles. "Die Mannschaft", sagt er, "ist extrem jung, aber sie hat – wie die Sportart – viel Potenzial."

Jan Opial trainiert jetzt die Crash Eagles. "Die Mannschaft", sagt er, "ist extrem jung, aber sie hat – wie die Sportart – viel Potenzial."

Foto: Lothar Berns

Die meisten Kaarster kennen Jan Opial als den "Mann, der es richtet". Wenn sich auf einer kommunalen Straße ein Loch auftut, wenn städtisches Grün über den Gehweg wächst oder Letzterer bei Schnee und Glatteis zur Rutschbahn wird, ist der Leiter des Bereiches Tiefbau, Grünentwicklung und Baubetriebshof derjenige, der schlussendlich für Abhilfe sorgt. Hingegen – dass der 58-jährige gelernte Werkzeugmacher und studierte Bauingenieur früher als Profi in der Eishockey-Bundesliga spielte, wissen tatsächlich nur wenige. In dieser Saison trainiert Opial erstmals die erste Mannschaft des Kaarster Skaterhockey-Teams Crash Eagles. Dabei war für den Büttgener das Thema Trainerjob vor vier Jahren eigentlich schon abgehakt.

Begonnen hat die sportliche Karriere des gebürtigen Tschechens vor rund 50 Jahren so, wie, alle große Sportgeschichten beginnen sollten – mit einem ganz großen Traum, der zunächst allerdings unerreichbar schien. Jan Opial wuchs in der Nähe von Karlsbad auf. "Damals gab es für uns Kinder nur Fußball oder Eishockey", sagt er. "Ich mochte beides, aber Eishockey war meine Leidenschaft."

Nach dem Prager Frühling 1968 kam Opial mit seiner Mutter nach Deutschland. Die Familie zog nach Velbert, und von dort aus fuhr ein Bus bis zum Düsseldorfer Eisstadion. Das war der Beginn eines Profi-Sportlerlebens. Der damals 19-Jährige machte eine Lehre, lernte nebenher Deutsch und spielte bei den Junioren in der ersten und zweiten Mannschaft. Mit dem Start der Fachoberschulzeit wurde allerdings der Zeitdruck größer. Schule, Studium und Sport unter einen Hut zu bringen, war nicht so einfach. Das Talent aus Tschechien wechselte zum Bundesliga-Zweitligisten nach Duisburg, später dann nach Essen. Mit diesem internationalen Team spielte sich Opial als Kapitän Mitte der 80er Jahre von der Ober- bis in die Erste Bundesliga. "Das war auch die Zeit, die mich sportlich und menschlich am meisten geprägt hat", sagt der 58-Jährige. Bis zu seinem 34. Lebensjahr war Jan Opial aktiver Eishockey-Spieler. Trainiert hat er immer, in erster Linie Jugendliche. Vor vier Jahren schließlich gab er den Trainerjob auf. "Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich mal Abstand brauche", sagt er. "Man wird betriebsblind mit der Zeit."

Die Sache mit den Crash Eagles ergab sich in der vergangenen Saison. Opial assistierte seinerzeit Wolfgang Hellwig. Dann gab der seine Position auf. Der Verein stand plötzlich ohne Trainer da. "Ich hab die Entwicklung der Mannschaft mit eingeleitet", sagt Opial. "Deshalb war die Entscheidung für mich nur konsequent." Gerade macht er seine Skaterhockey-Trainerlizenz.

(NGZ)
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