Kaarst Amprion legt sich auf Kaarst als Standortfavoriten fest

Kaarst · Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat am Mittwoch die von ihm favorisierten Flächen für den Bau eines Stromkonverters im Rhein-Kreis Neuss präsentiert. Kaarst ist Favorit, Gohr sei gleichermaßen geeignet, hieß es.

Das gutachterliche Ergebnis zeige, dass die sogenannte Dreiecksfläche auf Kaarster Stadtgebiet — an der Grenze zu Meerbusch, zwischen A57, Bahnlinie und der L 30 — und der Standortbereich an der bestehenden Anlage Gohrpunkt (Rommerskirchen/Dormagen) gleichwertig für den Bau eines Konverters geeignet sind, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Nach der Bewertung des Gutachtens erklärt Amprion die Kaarster Dreiecksfläche zum Favoriten, weil der Standortbereich mit 1300 Metern die größte Entfernung zur geschlossenen Wohnbebauung aufweist. Alle anderen ursprünglich in den Blick genommenen Standortbereiche, sagt Amprion, würden nicht weiter betrachtet.

Auf Basis einer großräumigen Analyse hatte Amprion zunächst 19 mögliche Standortbereiche im Rhein-Kreis Neuss ermittelt, von denen sechs in der Abwägung als besser geeignet eingestuft wurden. In einer zweiten Stufe wurden in den vergangenen Monaten Daten und Informationen wie zum Beispiel Bebauungspläne der sechs Bereiche aus den Kommunen ergänzt. Die vom Rhein-Kreis Neuss vorgeschlagene Dreiecksfläche in Kaarst wurde vorbehaltlich einer erforderlichen Nutzungsänderung gutachterlich geprüft. Die Fläche ist derzeit im Regionalplan für den Kiesabbau reserviert.

Die Realisierung des favorisierten Standortbereichs in Kaarst hängt von der Lösung des Konflikts mit der bestehenden raumordnerischen Ausweisung als "Bereich für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher Bodenschätze" (BSAB) ab. Amprion, heißt es, werde als Vorhabenträger die nötigen Schritte einleiten, um den Bau des Konverters auf der Kaarster Dreiecksfläche zu ermöglichen.

Dazu zähle eine entsprechende Stellungnahme im laufenden Verfahren zur Änderung des Regionalplans, aber auch die gutachterliche Vorbereitung eines sogenannten Zielabweichungsverfahrens. Das Zielabweichungsverfahren setzt das Einvernehmen der betroffenen Gemeinde voraus. Einen Konverter auf Kaarster Stadtgebiet hat der Kaarster Stadtrat allerdings abgelehnt. Bürgermeister Franz-Josef Moormann kündigte bereits in der vergangenen Woche mögliche rechtliche Schritte an.

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