Nach Mord an Landstraße in Kaarst Am Tatort erinnert ein Kreuz an Daniel D.

Kaarst/Dormagen · Der Fall des Mittwochabend bei Büttgen erschlagenen Dormageners bleibt rätselhaft. Am Tatort haben Hinterbliebene ein Kreuz aufgestellt und Blumen niedergelegt. Die Polizei intensiviert die Suche nach der Tatwaffe.

Erschlagen an Landstraße: Gedenken an Daniel D.
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An der Stelle an der Landtsraße 381, wo Daniel D. getötet wurde, fährt am Samstagmorgen ein silberner Wagen vor und hält an. Eine Frau und ein Mann steigen aus, sie tragen Schwarz, und legen Blumen ab. Ein Holzkreuz mit dem Namen des Opfers steht am Straßenrand, Blumen und Kerzen liegen davor. Freunde und Hinterbliebene gedenken so des 35-Jährigen, dessen Tod die Polizei noch immer vor ein Rätsel stellt.

Nach dem Mord andem 35-Jährigen aus Dormagen-Delhoven tappen Polizei und Staatsanwaltschaft weiter im Dunkeln. Die Leiche von Daniel D. war am Mittwochabend gegen 22.20 Uhr am Rande der Kreisstraße 37, nahe der Kreuzung mit L 381, zwischen Büttgen und Holzbüttgen gefunden worden. Offenbar wurde der Mann erschlagen.

Tötungsdelikt in Kaarst: Polizei sucht Tatort ab
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Freitagnachmittag suchte die Polizei auf den an den Tatort angrenzenden Feldern bei Büttgen mit einer Hundertschaft nach einer Tatwaffe — bislang ohne Ergebnis. Anders als zunächst bekanntgeworden war, soll der Delhovener nicht als Unternehmensberater, sondern als Mitarbeiter einer Versicherung tätig gewesen sein. Das teilte Staatsanwalt Matthias Ridder mit. Er bestätigte damit Angaben aus der Nachbarschaft des Toten.

Die Menschen im Neubaugebiet rund um die Hans-Scholl-Straße zeigten sich schockiert. Gleichzeitig wussten sie von einer mysteriösen Beobachtung etwa eine Stunde nach der Tatzeit zu berichten. "Plötzlich ging der Alarm in dem Haus des Opfers los", so eine Anwohnerin im Gespräch mit unserer Redaktion, "dann kam die Polizei, auch Hunde waren im Einsatz." Aus Ermittlerkreisen wird der Einsatz bestätigt.

Allerdings habe es sich wohl um einen Fehlalarm gehandelt — möglicherweise soll die Alarmanlage im Haus des Delhoveners nicht richtig funktioniert haben. "Natürlich deutete zunächst einiges darauf hin, dass der mutmaßliche Mörder nach der Tat in Kaarst zur Adresse des Mannes gefahren ist, um hier irgendetwas zu suchen", so ein Ermittler, "dafür gibt es aber keinerlei Anhaltspunkte."

Ob die Spur möglicherweise ins Rotlichtmilieu führen könnte, ist derzeit noch völlig unklar. Fakt ist: In der Nähe des Tatortes in Kaarst befinden sich mehrere Bordelle. "Wir können nichts ausschließen, haben aber derzeit auch keine konkreten Hinweise, dass es Verwicklungen ins Rotlichtmilieu gibt", sagt Staatsanwalt Matthias Ridder. Bei der Polizei sind schon einige Hinweise zum Geschehen eingegangen. Konkrete Angaben dazu wollten die Ermittler nicht machen. Sie suchen nach wie vor Autofahrer, die in der Zeit vor 22.20 Uhr am Mittwochabend auf der K 37 zwischen Kaarst und Holzbüttgen ungewöhnliche Beobachtungen gemacht haben.

An der Haustür des Einfamilienhauses des Opfers im Neubaugebiet Gansdahl hat die Kriminalpolizei die Versiegelung inzwischen aufgehoben. Die Rollläden sind geschlossen. Vor der Tür wurden weitere Kerzen angezündet, Nachbarn haben Blumen niedergelegt, um ihre Anteilnahme auszudrücken.

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