Kaarst Alte Schule: Kita oder Abriss?

Kaarst · Nach der Entscheidung über den Schulstandort Stakerseite diskutiert die Politik über die Nutzung des leerstehenden Gebäudes an der Bussardstraße als Kindertagesstätte. Die Verwaltung prüft die technischen Möglichkeiten.

 Seit dem Sommer 2010 steht das Gebäude der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule an der Bussardstraße leer. Nach Einschätzung der Verwaltung hätten dort theoretisch sechs bis sieben Kindergartengruppen Platz.

Seit dem Sommer 2010 steht das Gebäude der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule an der Bussardstraße leer. Nach Einschätzung der Verwaltung hätten dort theoretisch sechs bis sieben Kindergartengruppen Platz.

Foto: Lothar Berns

Kann in dem leerstehenden Schulgebäude an der Bussardstraße eine Kindertagesstätte eingerichtet werden und wenn ja, mit welchem Kostenaufwand? Der Technische Beigeordnete Manfred Meuter machte jetzt im Bau- und Umweltausschuss deutlich, dass die Verwaltung bis zu den bevorstehenden Haushaltsberatungen keine Kostenschätzungen abgeben könne.

Es könne auch nicht beurteilt werden, ob sich das Gebäude mit vertretbarem Aufwand in eine Kita umwandeln ließe. Diese Mitteilung löste jetzt im Ausschuss eine Diskussion aus.

Das Überraschende: In den Reihen der CDU-Fraktion fiel mehrfach das Wort "Abriss". "Wird ein Abriss erwogen?", wollte Herbert Ahlert wissen. "Unser Auftrag besteht darin, das Schulgebäude in eine Kindertagesstätte umzuwandeln", antwortete Meuter. Und er fügte hinzu: "Ich meine, wir sollten zunächst gucken, ob wir den Auftrag erfüllen können. Noch ist es zu früh, um sagen zu können, es geht oder es geht nicht."

Der Ausschuss-Vorsitzende Christian Gaumitz (Grüne) hatte Verständnis für die Nachfrage von Herbert Ahlert — nicht zuletzt wegen der Haushaltsberatungen. Meuter möchte gründlich recherchieren und dann "ein belastbares Ergebnis" präsentieren: "Die Frage, um die es konkret geht, ist, ob es unter wirtschaftlichem und technischem Aspekt Sinn macht, das Gebäude umzubauen oder ob ein Neubau sinnvoller ist."

Zur Beurteilung dieser Fragen müssten unterschiedliche Fachingenieure aktiv werden. Möglicherweise werde darüber zu entscheiden sein, ob sich eine preiswertere Lösung gegen eine deutlich teurere, die aber wesentlich geringere Folgekosten beanspruche, durchsetzt. Brigitta Thönißen (CDU) dachte nicht nur an einen Abriss des Schulgebäudes, sondern noch einen Schritt weiter.

Ihre Anregung: Die Planung der Kita Lichtenvoorder Straße für die zu schaffende Kindertagesstätte im Kaarster Westen umzusetzen. Aber nicht dort, wo jetzt die Schule steht, sondern auf dem Areal, dass als Senioreneinrichtung genutzt werden soll.

Der Hintergrund: Mögliche Investoren, die ihre Planungen vorgestellt hatten, gaben zu, dass das Schulgrundstück für ihre Zwecke das attraktivere sei. Manfred Meuter erklärte, die Planung für die Lichtenvoorder Straße sei wegen des unterschiedlichen Grundstücks-Zuschnitts nicht ohne weiteres auf die Fläche in Kaarst übertragbar.

Er wolle "keine Diskussion im falschen Ausschuss führen", wies aber noch auf Folgendes hin: "Wenn aus der Albert-Schweitzer-Schule eine Kindertagesstätte gemacht wird, wird nicht das gesamte frühere Schulgrundstück benötigt." Es stünden also noch Flächen zur Verfügung, die von der Senioreneinrichtung genutzt werden könnten. Sabine Kühl (SPD) behagte diese Diskussion nicht: "Die Verwaltung hat ihren Auftrag — wir sollten sie jetzt erstmal machen lassen."

(NGZ/rl)
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