Kaarst Ärger um Pläne für Vorster Vereinsheim

Kaarst · Trotz eines von allen Kaarster Sportvereinen im Grundsatz akzeptierten vorläufigen "Investitionsverzichts", haben sich CDU und SPD für einen Neubau des Sportlerheims am GBG ausgesprochen. Die Entscheidung sorgt für Unmut.

 Lauftraining auf dem Sportplatz Linning. Das Foto ist ein paar Jahre alt, das Problem mit dem Boden des alten Ascheplatz ist bei schlechtem Wetter noch dasselbe. Am GBG soll deshalb mittelfristig ein Kunstrasenplatz entstehen .

Lauftraining auf dem Sportplatz Linning. Das Foto ist ein paar Jahre alt, das Problem mit dem Boden des alten Ascheplatz ist bei schlechtem Wetter noch dasselbe. Am GBG soll deshalb mittelfristig ein Kunstrasenplatz entstehen .

Foto: mreu

Ob die Sportfreunde Vorst in diesem Jahr tatsächlich ein nagelneues Vereinsheim am Sportplatz des Georg-Büchner-Gymnasiums bekommen, ist noch nicht entschieden. Aber — nach den Haushaltsklausurtagungen von CDU und SPD stehen die Chancen, trotz eines von der Verwaltung angeregten und von allen Kaarster Sportvereinen im Grundsatz akzeptierten vorläufigen "Investitionsverzichts", nicht schlecht. Beide Fraktionen haben sich, trotz angespannter Haushaltslage, für den Neubau des Sportlerheims noch in 2013 ausgesprochen. Das alte Vereinsheim am Sportplatz im Vorster Wald würde abgerissen, 2014 soll dann aller Voraussicht nach der Aus- und Umbau des GBG-Ascheplatzes zum Kunstrasenplatz folgen. Bei den übrigen Vereinen, allen voran beim größten Kaarster Breitensportverein, der SG Kaarst, stoßen die politischen Entscheidungen auf Unverständnis.

"Von den Ergebnissen der Fraktionsberatungen", sagt SG-Vorsitzender Heinz Wieland, "sind wir überrascht." Stand der Dinge bei der letzten Sitzung des neu gegründeten Arbeitskreises, in dem die Kaarster Sportvereine ihre Vorstellungen zur Zukunft gemeinsam entwickeln sollen, sei der gewesen, dass alle zurückstecken — ohne Ausnahme. Ein wenig ungerecht, so Wieland, mute die Entscheidung für Vorst da schon irgendwie an. Auch halte er den vorgezogenen Neubau des Vereinsheims — ohne einen Umbau des Sportplatzes — für nicht sinnvoll. Bei einer heute stattfindenden Sitzung der Sportvereine soll das unter anderem noch einmal Thema sein.

Fakt ist: Die kommunale Kasse ist leer. Und tatsächlich gibt es, wenn es ums Einsparen bei Investitionen geht, nur wenige Schrauben, an denen gedreht werden kann. Der Sportbereich gehört dazu. Ursprünglich waren für Vorst der Sportlerheim-Neubau und der Bau des Kunstrasenplatzes zeitgleich geplant. Die Kunstrasenplätze für die SG Kaarst und den VfR Büttgen sollten 2014 folgen. Wegen des Sparzwangs verschiebt sich nunmehr der Zeitplan. Für die CDU ist lediglich das Sportlerheim in Vorst außen vor.

"Hier haben wir bereits seit mehr als zehn Jahren diskutiert und die verschiedenen Möglichkeiten abgewogen", sagte Fraktionschefin Dorothea Zillmer nach der Haushaltsberatung. "Wir stehen zu der Entscheidung, den Platz am GBG unter Aufgabe des Platzes im Vorster Wald zu ertüchtigen. Dies ist die einzig sinnvolle und nachhaltige Lösung. Hier mit dem Bau des Sportlerheims zu starten, ist deshalb nur folgerichtig." Die SPD sieht das ebenso. Auch Achim Leitzke, zweiter Vorsitzender der Sportfreunde Vorst, fände eine Entscheidung "pro Vereinsheimbau" nach Jahren des Wartens erfreulich. "Ich denke schon, dass die Sportfreunde auch mal an der Reihe wären", sagt er. "Aber — wenn jetzt kein Geld für einen Neubau da ist, dann ist kein Geld da. Das müssten und würden wir dann auch akzeptieren."

(NGZ/rl)
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