800 Jahre Kaarst 30 Jahre Kabarett in Kaarst - eine Erfolgsgeschichte

3k - Kabarett, Kleinkunst, Kaarst - ist eine erfolgreiche Verbindung. Manager Elmar Spinnen und Dieter Güsgen vom Kultur- und Stadtmarketing plaudern aus dem Nähkästchen.

 30 Jahre Kabarett in Kaarst mit Ulrike Nienhaus, Elmar Spinnen, Ingo Oschmann und Dieter Güsgen.

30 Jahre Kabarett in Kaarst mit Ulrike Nienhaus, Elmar Spinnen, Ingo Oschmann und Dieter Güsgen.

Foto: Berns, Lothar

Die Bläck Fööss essen vor ihren Auftritten entweder rheinischen Sauerbraten oder Rinderrouladen. Guildo Horn genießt am liebsten Rinderfilet medium mit Rosmarinkartoffeln und Salat. Die Künstler werden in Kaarst nicht nur kulinarisch gut versorgt. Denn es gibt noch zwei weitere Säulen des "Geheimrezepts", weshalb sie alle gerne nach Kaarst wiederkommen, erklärt Kabarettmanager Elmar Spinnen: "Ich bin immer vor Ort, begrüße und verabschiede sie", sagt er. Keine Selbstverständlichkeit, wie Spinnen von den Kunstschaffenden weiß: "Manchmal ist nur ein Hausmeister am Veranstaltungsort."

 Die Kölner Kultband Bläck Fööss spielt gern in Kaarst – auch wegen der Nähe zum Publikum.

Die Kölner Kultband Bläck Fööss spielt gern in Kaarst – auch wegen der Nähe zum Publikum.

Foto: Thomas Ahrendt

Die dritte Säule ist die Technik, die stets einwandfrei funktioniert. "Die Künstler lieben das", sagt der Manager. Auch die räumliche Nähe zum Publikum im "Kaarster Wohnzimmer" ist überzeugend: "Die Bläck Fööss, die seit 30 Jahren bei uns spielen, schätzen den direkten Kontakt zu ihren Zuhörern - der sei besser als in großen Hallen", erzählt Dieter Güsgen, Leiter der Bereiche Kultur und Stadtmarketing. Er erinnert an die Anfänge des Kabarettprogramms im Januar 1988.

Damals gab es eine Sitzungsvorlage im Kulturausschuss, um ein solches Programm dauerhaft zu etablieren. Bis zu diesem Zeitpunkt traten nur vereinzelt Künstler auf - etwa Konstantin Wecker 1986, Thomas Freitag oder Hanns Dieter Hüsch. Unter Federführung der damaligen Kulturmanagerin Uschi Spors entwickelten sich die Veranstaltungen schnell zum Quotenhit: Die Einzelveranstaltungen wurden sehr gut besucht, so dass ab 1989 das Abonnement eingeführt wurde.

Alle namhaften Künstler gaben sich die Klinke in die Hand - gleichzeitig wurden junge und (noch) unbekannte Talente gefördert. "Torsten Sträter war bei uns, als ihn kaum jemand auf dem Schirm hatte", erinnert sich Elmar Spinnen. Für die frühe Chance sind viele Künstler dankbar und kommen wieder - "auch wenn sie dann längst durch die Decke gehen", sagt Spinnen. Er zeichnet seit Spors Eintritt in den Ruhestand 2014 für die Zusammenstellung des Kabarettprogramms verantwortlich - dazu gehört der Kontakt zu Künstlern und Agenturen, aber auch die Auswahl neuer "Sterne" am Horizont. Mittlerweile muss er zwei Jahre im Voraus planen. Da kann es schon mal passieren, dass jemand bei der Buchung noch neu, aber bei seinem Auftritt zwei Jahre später inzwischen sehr gefragt ist.

Wichtigste Veränderung: das 2015 eingeführte internetfähige Bestellsystem mit Online-Tickets. "Früher standen die Interessenten bis zu drei Stunden in einer langen Schlange", berichtet Güsgen, der die Wartenden dann mit Schnittchen und Kaffee bei Laune hielt. Das ist längst Geschichte - aktuell sind seit November des Vorjahres 22.000 Karten verkauft, und es gibt 2800 Abonnenten. Zum Jubiläum wurde erstmalig ein Publikumspreis der Stadt und des Fördervereins 3k* ausgelobt. Die Verleihung findet bei der Jubiläumsgala am 2. Oktober statt.

(RP)
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